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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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Darüber hinaus findet Cyber-Mobbing meist über einen längeren Zeitraum statt 93 , wobei laut<br />

Nayla Fawzi unklar sei, „ab welcher Zeitspanne von Cyber-Mobbing gesprochen werden<br />

kann.“ 94 Des Weiteren sei zu klären, ob die Aggressionen der Mobber mehrmals stattfinden<br />

müssen, weil bereits eine einzelne Beleidigung an Tausende weitergeleitet und täglich<br />

eingesehen werden kann. Daraufhin fühle sich der Betroffene möglicherweise von einer<br />

Einzelperson oder Gruppe über einen längeren Zeitraum gemobbt. 95 Neben den zahlreichen<br />

Definitionen bezeichnen Hinduja und Patchin (2009) Cyberbullying als eine invasive,<br />

unaufhörliche Plage. 96 „Als Folge des missbräuchlichen Umgangs mit den neuen<br />

Technologien ist insgesamt eine deutliche Mobilisierung innerhalb der Gesellschaft<br />

festzustellen.“ 97 Das Thema „Cyber-Mobbing“ wird in Fachkreisen ernst genommen. Dies<br />

zeigt eine Initiative der Europäischen Union, nach der <strong>im</strong> Zuge des „Safer Internet Program“ 98<br />

geplant ist, Cyberbullying einheitlich unter Strafe zu stellen. 99<br />

6.2 Die Ursachen zur Entstehung von Cyber-Mobbing<br />

Die Anlässe und Auslöser für Cyber-Mobbing sind vielfältig. Einerseits ist Mobbing Teil der<br />

Normalität und wird innerhalb einer Gruppe toleriert und bleibt ohne Folgen. Infolgedessen<br />

gehört Mobbing zum alltäglichen Umgang in einer Gruppe. Des Weiteren kommentieren<br />

Jugendliche aus Langeweile Fotos von Gleichaltrigen in Sozialen Netzwerken. Negative<br />

Kommentare können sich zu einem Streit entwickeln, welcher sich aufschaukelt und <strong>im</strong>mer<br />

weitere Ausmaße ann<strong>im</strong>mt. Ebenfalls spielen bei Cyber-Mobbing interkulturelle Konflikte<br />

eine Rolle. Ferner verlagern sich Konflikte in der Klassengemeinschaft zunehmend in das<br />

Internet oder auf das Handy. 100 „Zu berücksichtigen ist, dass die Grenze zwischen Schul-<br />

Bullying und Cyberbullying fließend ist. So wird durch das Cyberbullying erst ermöglicht,<br />

dass das Mobbing nicht mehr nur auf den Schulbereich begrenzt bleibt, sondern zeit- und<br />

raumunabhängig fortgesetzt werden kann.“ 101 Demnach wird zum Beispiel der „Klassen-<br />

Streber“ nach Schulschluss <strong>im</strong> Internet verspottet.<br />

93 Vgl. http://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing/cyber-mobbing-was-ist-das/<br />

94 Fawzi, 2009, S. 33.<br />

95 Vgl. Ebd.<br />

96 Vgl. Cenicola, 2010, S. 3.<br />

97 Jannan, 2010, S. 39.<br />

98 „Das Safer Internet Programm unterstützt Safer Internet Centres in 27 europäischen Ländern mit der Zielsetzung,<br />

bei Kindern, Eltern und Lehrern die Medienkompetenz und Sensibilisierung für Gefahren <strong>im</strong> Internet zu fördern,<br />

Kindern und Jugendlichen eine telefonische Beratungsstelle zu Online-Problemen anzubieten sowie Internet-<br />

Nutzern Meldestellen für illegale Inhalte zur Verfügung zu stellen.“ (www.saferinternet.de)<br />

99 Vgl. Jannan, 2010, S. 39.<br />

100 Vgl. Rack/Fileccia, 2011, S. 9.<br />

101 Gr<strong>im</strong>m/Rhein/Clausen-Muradian, 2008, S. 230.<br />

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