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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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mit systematischen Verzerrungen gerechnet werden. 318 „Es ist durchaus denkbar, dass in der<br />

Stichprobe die Gruppe der Opfer überrepräsentiert ist, da sich wahrscheinlich gerade<br />

Betroffene besonders für das Thema „Bullying“ interessieren.“ 319 Die Vermutung wird durch<br />

die Tatsache gestützt, dass die Auftretenshäufigkeit von 22,4% des traditionellen Mobbings<br />

weit über den durchschnittlichen Raten (zwischen 8 und 12%) bisheriger Studien in<br />

Deutschland liegt. 320 Demnach vermutet Riebel, dass die Prävalenzrate weniger als 5,5%<br />

beträgt. 321<br />

„Die erste Hypothese [Cyberbullying tritt auch in Deutschland auf. Die Prävalenzrate aus<br />

Opfersicht liegt jedoch unter 5,5%. 322 , d. Verf.] konnte bestätigt werden, Cyberbullying ist<br />

auch zwischen deutschen Schülern ein zu beobachtendes Phänomen, die Prävalenzrate<br />

liegt jedoch unter 5,5%.“ 323<br />

Das Ergebnis lässt darauf schließen, dass die vermuteten Verzerrungen von Riebel (2008)<br />

zutreffen. 324 Wachs (2009) merkt an, dass es verwunderlich sei, dass Riebel (2008) trotz<br />

Verzerrungseffekte „innerhalb der Gruppe der Opfer nicht die Prävalenzrate anhand der<br />

Täterangaben ermittelt.“ 325 Sebastian Wachs kam bei der Prüfung der Hypothese<br />

„Cyberbullying tritt auch in Deutschland auf. Die Prävalenzrate aus Opfersicht liegt jedoch<br />

unter 5,5%“ 326 auf das Ergebnis, dass die Prävalenzrate aus Opfersicht 2,3% (nach der harten<br />

Definition) beträgt. Unter „harte Definition“ wird die Häufigkeit „mindestens einmal in der<br />

Woche und häufiger“ verstanden. 327 Nach der „weichen Definition“ (=gelegentlich bis<br />

mehrmals die Woche) beträgt die Prävalenzrate aus Opfersicht 3,3%. 328<br />

Ebenso untersuchte Wachs die Prävalenzrate auf der Basis der Täterangaben. „Die<br />

Prävalenzrate in Bezug auf Cyberbullying beträgt aus der Tätersicht nach der harten<br />

Definition 4,8% und nach der weichen 7,6%. Dies bedeutet, dass in den letzten zwei Monaten<br />

318 Vgl. Riebel, 2008, S. 62.<br />

319 Riebel, 2008, S. 62.<br />

320 Vgl. Lösel & Bliesener, 1999 (zit. nach: Riebel, 2008, S. 62).<br />

321 Vgl. Riebel, 2008, S. 63.<br />

322 Sebastian Wachs (2009) stellte die These bezüglich der bereits dargestellten <strong>Grund</strong>lage der ersten Untersuchung zu<br />

Cyber-Mobbing in Deutschland auf (= Riebel, 2008).<br />

323 Wachs, 2009, S. 124.<br />

324 Vgl. Ebd.<br />

325 Wachs, 2009, S. 67.<br />

326 Wachs, 2009, S. 105.<br />

327 Vgl. Wachs, 2009, S. 105.<br />

328 Vgl. Wachs, 2009, S. 96.<br />

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