10.06.2015 Aufrufe

Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Pranger gestellt (…).“ 261 Diesbezüglich wird von einer „doppelten Vikt<strong>im</strong>isierung“<br />

gesprochen, weil das Opfer neben der öffentlichen Anprangerung das Gefühl habe, zum<br />

„öffentlichen Objekt“ zu werden. Dies gilt beispielsweise dafür, wenn das Opfer direkt auf<br />

den Vorfall angesprochen wird. 262<br />

„Experte H fügt hinzu, dass das Opfer sich daher vorstellen wird, dass jeder <strong>im</strong> Umfeld<br />

informiert ist. Er n<strong>im</strong>mt an, dass dies zusätzliche Auswirkungen auf die Wahrnehmung des<br />

Opfers hat: Das Verhalten der Mitmenschen wird vermutlich stets auf den Vorfall<br />

bezogen.“ 263<br />

Als Auswirkungen auf dieses Verhalten werden gesundheitliche Konsequenzen und Paranoia<br />

genannt. Des Weiteren erschwert die „geringe Unterstützungsmöglichkeit der Zuschauer“ und<br />

das Generationenproblem die Situation für das Opfer. 264 Zusätzlich gehen die Experten davon<br />

aus, dass es für Jugendliche schl<strong>im</strong>mer sei, wenn der Ruf <strong>im</strong> Internet zerstört ist, anstatt <strong>im</strong><br />

realen Leben. Häufig bauen sich Schüler, die in der Schule nicht beliebt sind, <strong>im</strong> virtuellen<br />

Raum eine zweite Identität auf. 265 Ein Experte konnte beobachten, dass sich Schüler nach<br />

„solchen Vorfällen völlig isolieren und aus der Gemeinschaft zurückziehen.“ 266 Neben<br />

emotionalen Reaktionen des Opfers wurden auch virtuelle Konsequenzen festgestellt. Diese<br />

Konsequenzen bestehen z. B. darin, dass die Betroffenen das Vertrauen in die Neuen Medien<br />

verlieren und infolgedessen den Computer oder das Handy nicht mehr nutzen. Dies befördert<br />

die Jugendlichen wiederum weiter ins Abseits, da die virtuelle Welt ein integraler Bestandteil<br />

dieser Altersgruppe darstellt. 267 Abschließend lässt sich festhalten, „dass bei Cyber-Mobbing<br />

zum einen die durch traditionelles Mobbing bekannten Auswirkungen auftreten, darüber<br />

hinaus aber noch zusätzliche Konsequenzen in Erscheinung treten können, die auf die<br />

spezifischen Eigenschaften von Cyber-Mobbing zurückzuführen sind.“ 268<br />

261 Fawzi, 2009, S. 85.<br />

262 Vgl. Fawzi, 2009, S. 85.<br />

263 Fawzi, 2009, S. 85.<br />

264 Vgl. Fawzi, 2009, S. 85.<br />

265 Vgl. Fawzi, 2009, S. 86.<br />

266 Fawzi, 2009, S. 86.<br />

267 Vgl. Fawzi, 2009, S. 86.<br />

268 Fawzi, 2009, S. 87.<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!