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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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Eine präventive Maßnahme, die überwiegend nicht wirkt, ist die Drohung mit Strafe (nach<br />

StGB, JGG, Schulrecht). Das lässt sich damit begründen, dass die Schüler das Mobben als<br />

nicht schl<strong>im</strong>m einschätzen und täglich erleben, dass niemand bestraft wird. 400 „Viele<br />

Fernsehsendungen – nicht zuletzt „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) – leben davon,<br />

dass manche vor einem nach Millionen zählenden Publikum hemmungslos erniedrigt<br />

werden.“ 401 Somit vermittelt das Fernsehformat, dass das Erniedrigen Anderer erlaubt ist.<br />

Außerdem sind Strafen aus pädagogischer Sicht bedenklich, da sie „als Methoden, die<br />

versuchen, eine Einsicht zu erreichen“ 402 , einen geringen Informationsgehalt für den Bestraften<br />

aufweisen und nicht dazu beitragen ein Alternativverhalten aufzubauen. Darüber hinaus<br />

können zu harte Strafen als ungerecht wahrgenommen werden und folglich bei dem Bestraften<br />

Aggressionen auslösen, welche das Problem weiter verschärfen. 403 Abschließend ist darauf zu<br />

verweisen, dass die diversen Präventionsmaßnahmen darin bestehen, „dass es fast <strong>im</strong>mer<br />

darum geht, ein Bewusstsein für Bullying zu schaffen und gerade auch Eltern und Lehrer<br />

darüber aufzuklären, wie weit verbreitet Bullying ist und welche schwerwiegenden<br />

Konsequenzen es haben kann.“ 404<br />

11.3 Präventionsprogramm: „fairplayer“<br />

„Auch wenn die Mehrzahl der Schulen in ihrer pädagogischen Arbeit ohne spezielle „Anti-<br />

Gewaltprogramme“ auskommt, ist es hilfreich, dass sie sich mit diesen beschäftigen. Viele<br />

der Programme haben präventiven Charakter und fördern wichtige soziale und<br />

kommunikative Kompetenzen, über die alle Schüler verfügen sollten.“ 405<br />

Mit Hilfe unterschiedlicher Methoden (zum Beispiel Interaktionsübungen, Rollen- und<br />

Bewegungsspiele, Feedbackrunden) sollen die Schüler Konfliktlösungskompetenzen<br />

entwickeln. Die Programme unterscheiden sich hinsichtlich folgender Aspekte:<br />

Klassifizierung nach Adressatengruppen, Inhalten (z. B. Mobbing) und dem Handlungsziel (z.<br />

B. Prävention). 406 Nachfolgend wird das Präventionsprogramm „fairplayer“ vorgestellt.<br />

400 Vgl. www.karl-dambach.de/cyber_mobbing.htm<br />

401 www.karl-dambach.de/cyber_mobbing.htm<br />

402 Riebel, 2008, S. 34.<br />

403 Vgl. Riebel, 2008, S. 34.<br />

404 Riebel, 2008, S. 34.<br />

405 Schubarth, 2010, S. 113.<br />

406 Vgl. Schubarth, 2010, S. 112f.<br />

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