Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge
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„eine spezifisch weibliche Form des Bullyings ist.“ 356 Dahingegen vermutet Willard (2006),<br />
dass mehr Mädchen in Cyber-Mobbing involviert sind bzw. der weibliche Anteil höher ist als<br />
be<strong>im</strong> klassischen Mobbing. Die Vermutung basiert auf der Tatsache, dass Cyberbullying <strong>im</strong><br />
weitesten Sinne relational sei. Ebenfalls wird diese These durch die Befunde von Smith,<br />
Mahdavi, Carvalho und Tippet (2006) bestätigt. 357 Anhand der unterschiedlichen Befunden ist<br />
zu erkennen, dass es bezüglich der geschlechtsspezifischen Unterschiede weiteren<br />
Untersuchungen bedarf.<br />
11. Prävention<br />
„Gerade <strong>im</strong> Bereich des Cyber-Mobbings gibt es bisher noch wenig Erfahrung mit<br />
Präventionsmaßnahmen, jedoch hat es diesbezüglich einige Entwicklungen in den letzten<br />
Jahren gegeben.“ 358 Unter Prävention (vom lateinischen praevenire für „zuvorkommen,<br />
verhüten“) sind vorbeugende Maßnahmen zu verstehen, um ein unerwünschtes Ereignis oder<br />
Entwicklung zu vermeiden. Im Allgemeinen kann „Prävention“ mit „vorausschauender<br />
Problemvermeidung“ übersetzt werden. 359 Nachfolgend werden die präventiven<br />
Handlungsmöglichkeiten der Schule und die vorbeugenden Maßnahmen der Lehrkräfte<br />
dargestellt. Ebenso wird das Präventionsprogramm „fairplayer“ vorgestellt.<br />
11.1 Wie kann die Schule präventiv handeln?<br />
Auf <strong>Grund</strong> der Tatsache, dass die Institution Schule ein Austragungsort für das traditionelle<br />
Mobbing darstellt und sich Konflikte nach Schulende zunehmend in den virtuellen Raum<br />
verlagern, kommt der Schule eine besondere Bedeutung hinsichtlich der Präventionsarbeit zu.<br />
Allerdings ist darauf zu verweisen, dass die Verantwortung nicht alleine bei der Schule liegt,<br />
sondern ein Zusammenspiel von Schule, Lehrkräften, Eltern, Präventionsbeamte der Polizei,<br />
Psychologen und Sozialarbeiter (= schulexterne Hilfe) opt<strong>im</strong>al sei.<br />
Die Schule muss „Wissen schaffen“. Die Voraussetzung hierfür ist, dass eine einheitliche<br />
Definition von Cyber-Mobbing vorliegt. Des Weiteren sollte jeder Schüler Cyber-Mobbing<br />
356 Wachs, 2009, S. 125.<br />
357 Vgl. Riebel, 2008, S. 55.<br />
358 Cenicola, 2010, S. 13.<br />
359 Vgl. de.wikipedia.org/wiki/Prävention<br />
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