Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge
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Das Opfer hat bei Cyber-Mobbing weniger Möglichkeiten direkt auf die Angriffe zu reagieren<br />
und die Inhalte zu verändern oder richtig zu stellen. 139<br />
6.5 Über welche Kanäle findet Cyber-Mobbing statt?<br />
Cyber-Mobbing kann mittels der eingesetzten Medien und der Form unterschieden werden.<br />
Im Anschluss werden die möglichen Internet- und Handyanwendungen (= Kanäle) dargestellt,<br />
über die Personen <strong>im</strong> Internet gemobbt werden. 140 Die Formen werden <strong>im</strong> anschließenden<br />
Gliederungspunkt erläutert. Slonje (2006) und Smith et al. (2006) unterscheiden die Art des<br />
Mediums, mit dessen Hilfe Cyber-Mobbing ausgeführt wird. Zu diesen zählen das Mobben<br />
via SMS, E-Mail, Telefon, die Verbreitung von Bildern und Videoclips, Instant Messaging,<br />
Chatrooms und <strong>Web</strong>seiten. Diese Aufteilung ist jedoch mit Nachteilen verbunden, weil die<br />
Medien gegenwärtig <strong>im</strong>mer weiter miteinander verschmelzen und die Grenze zwischen den<br />
einzelnen Medien infolge des technischen Fortschritts an Bedeutung verlieren. Dieser Aspekt<br />
wurde bereits in Gliederungspunkt 5. unter dem Fachausdruck „Konvergenz“ erläutert.<br />
Infolgedessen ist es gegebenenfalls kaum möglich, einen einzelnen Akt des Cyber-Mobbings<br />
einer dieser Kategorien zuzuordnen. 141 Allerdings können bei der Aufteilung nach Slonje und<br />
Smith et al. genaue Informationen über die bevorzugten Hilfsmittel der Täter ermittelt<br />
werden. 142 „Annehmbar ist auch, dass die unterschiedlichen Medien in unterschiedlichen<br />
Phasen eingesetzt werden, so dass, wenn das permanente Anrufen oder Drohungen per SMS<br />
wegen eines Wechsels der Rufnummer nicht mehr den gewünschten Effekt erzielen, die Täter<br />
zu anderen Medien greifen.“ 143<br />
Darüber hinaus ist es möglich zwischen direkten und indirekten Formen zu unterscheiden. Die<br />
direkten Formen, zu welchen Instant Messaging, SMS, E-Mail, Anrufe, Androhung<br />
physischer Gewalt und verbale Angriffe <strong>im</strong> Internet zählen, haben unmittelbar das Opfer zum<br />
Ziel. Demgegenüber zielen die indirekten Formen auf die Beziehungsebene der Opfer ab. Zu<br />
den indirekten Formen zählen die Weitergabe vertraulicher Informationen, die öffentliche<br />
Zurschaustellung <strong>im</strong> Internet, die Verbreitung von Gerüchten und der Ausschluss aus sozialen<br />
Aktivitäten. 144 Ebenfalls können die Kanäle anhand des Öffentlichkeitsgrades unterschieden<br />
139 Vgl. Fawzi, 2009, S. 71.<br />
140 Vgl. Fawzi, 2009, S. 34.<br />
141 Vgl. Riebel, 2008, S. 46f.<br />
142 Vgl. Wachs, 2009, S. 32.<br />
143 Wachs, 2009, S. 33.<br />
144 Vgl. Wachs, 2009, S. 33f.<br />
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