Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge
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während des Mobbings der Schutz von Gleichaltrigen. 253 Ein weiteres Merkmal besteht darin,<br />
dass die passiven Opfer körperlich schwächer als der Durchschnitt sind. 254 Die passiven Opfer<br />
„sind für den Bully ein leichtes Opfer, da zum einen kaum zu erwarten ist, dass sie sich<br />
wehren können oder auch nur versuchen, sich zu wehren, und da sie zum anderen niemanden<br />
haben, der sich für sie einsetzt und dazwischen geht.“ 255 Eine kleine Gruppe bilden die<br />
provozierenden Opfer, welche <strong>im</strong> Anschluss dargestellt werden.<br />
7.2.3 Provozierende Opfer<br />
Dieser Opfertyp leidet häufig unter Konzentrationsproblemen und die Betroffenen sind<br />
überwiegend hyperaktiv. Ebenfalls sind sie häufig ängstlich und aggressiv zugleich. Durch<br />
dieses Verhalten, welches von der Norm abweicht, können sich die Klassenkameraden<br />
provoziert fühlen. Infolgedessen bietet das auffällige Verhalten für die Mobber eine<br />
Angriffsfläche. 256<br />
7.2.4 Wie verändern sich die Auswirkungen auf das Opfer <strong>im</strong> Vergleich zum<br />
klassischen Mobbing?<br />
Neben den bereits dargestellten physischen Auswirkungen (z. B. Bauch – und<br />
Kopfschmerzen) und psychischen Auswirkungen (z. B. geringes Selbstbewusstsein) ist die<br />
Frage interessant, wie sich die Auswirkungen auf die Opfer, <strong>im</strong> Vergleich zum klassischen<br />
Mobbing, verändern. 257 Die Experten „sind sich einig, dass die Vorfälle in der virtuellen Welt<br />
Konsequenzen für die reale Welt haben.“ 258 Neben den bereits aufgeführten Auswirkungen<br />
führt die mögliche Anonymität der Täter zu einer großen Verunsicherung. Ebenso sehen sich<br />
die Opfer auf <strong>Grund</strong> der „Unabhängigkeit von Zeit und Raum“ 259 einer größeren Hilflosigkeit<br />
gegenübergestellt. Zudem sind die Opfer von Cyber-Mobbing verunsichert, wer bereits die<br />
Inhalte einsehen konnte. 260 In Bezug auf die größere Reichweite gleicht Cyber-Mobbing „aus<br />
der Sicht des Opfers (…) einem Gesichtsverlust, denn es wird öffentlich an einen virtuellen<br />
253 Vgl. Wachs, 2009, S. 50.<br />
254 Vgl. Jannan, 2010, S. 36.<br />
255 Riebel, 2008, S. 26.<br />
256 Vgl. Olweus, 1997, S. 287f. (zit. nach: Wachs, 2009, S. 51).<br />
257 Vgl. Fawzi, 2009, S. 83.<br />
258 Fawzi, 2009, S. 83.<br />
259 In Gliederungspunk 6.4 wurden die Merkmale von Cyber-Mobbing bereits erläutert.<br />
260 Vgl. Fawzi, 2009, S. 84f.<br />
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