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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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ausschließlich das Verhältnis zwischen den Schülern von Bedeutung, sondern ebenso die<br />

Beziehung zwischen den Lehrkräften und den Lernenden. Es muss ein gutes<br />

Vertrauensverhältnis geschaffen werden, damit sich (Cyber-) Mobbing-Opfer schneller an die<br />

Lehrer wenden und frühzeitig Hilfe angeboten werden kann. 394<br />

Zusätzlich müssen Lehrer die Sozialkompetenz fördern. „Diese Forderungen nach sozial<br />

verantwortlichem Handeln sind jedoch meist vage und abstrakt. Im Gegensatz zu der<br />

Organisation der Unterrichtsfächer findet man für die Sozialkompetenz nicht, welche<br />

Lehrkraft in welchem Fach und mit welchen Mitteln das erreichen soll. So ist es nicht<br />

verwunderlich, dass auf diesem Gebiet recht wenig geschieht.“ 395 Der Prozess des „sozialen<br />

Lernens“ kann in Gang gesetzt werden, indem die Schüler gemeinsam handeln und neue<br />

Erfahrungen machen und nicht ausschließlich durch Appelle an das eigene Gewissen. Darüber<br />

hinaus müssen Emotionen einbezogen werden (z. B. Empathie, Identifikation mit dem Opfer).<br />

Bei der praktischen Umsetzung ist zu beachten, dass das Gruppenverhalten innerhalb der<br />

Klasse nicht direkt angesprochen wird, weil sich kein Schüler ein schlechtes Sozialverhalten<br />

vorwerfen lässt oder die Position in der Klassenhierarchie aufgibt. 396<br />

„Darum ist als erste Stufe ein verfremdeter Einstieg über Literatur und mit dem Verfahren<br />

des szenischen Spiels (nach Ingo Scheller) angezeigt. Am Beispiel fiktiver, „fremder“<br />

Gruppen ist viel leichter zu vermitteln, wie sich die Einzelnen verhalten, was sie fühlen,<br />

welche Folgen das hat und dass jeder ausgegrenzt werden kann.“ 397<br />

Anschließend werden die erarbeiteten Einstellungen, Überzeugungen und Erkenntnisse auf das<br />

eigene Erleben übertragen, um die Situation in der Klasse anzusprechen und das<br />

Sozialverhalten zu verbessern. Das Vorgehen kann zum Beispiel <strong>im</strong> Ethikunterricht<br />

(Werte/Normen/Sozialverhalten) oder Deutschunterricht (mündliche/schriftliche<br />

Kommunikation, Umgang mit Texten, Reflexion über Sprache) erfolgen. 398 „Wenn ein<br />

entsprechendes soziales Lernen gegriffen hat, ist es leicht möglich, dass sich viele der<br />

Mitschülerinnen und Mitschüler mit eigenen Beiträgen schützend vor denjenigen stellen, der<br />

unter Cyber-Bullying zu leiden hat.“ 399<br />

394 Vgl. Rack/Fileccia, 2011, S. 11.<br />

395 www.karl-dambach.de/cyber_mobbing.htm<br />

396 Vgl. www.karl-dambach.de/cyber_mobbing.htm<br />

397 www.karl-dambach.de/cyber_mobbing.htm<br />

398 Vgl. www.karl-dambach.de/cyber_mobbing.htm<br />

399 www.karl-dambach.de/cyber_mobbing.htm<br />

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