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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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Damit ein Verhalten als Bullying klassifiziert werden kann, müssen folgende vier Kriterien<br />

erfüllt sein 193 : Repetition (Wiederholungsaspekt), Intent to hurt (verletzende Absicht),<br />

Imbalance of power (Kräfteungleichgewicht) und Helplessness (Hilflosigkeit). Erst wenn die<br />

Angriffe wiederholt und über eine längere Zeit stattfinden und diese darauf gerichtet sind, die<br />

Zielperson physisch oder psychisch zu verletzen, wird von Mobbing gesprochen. Zudem darf<br />

kein symmetrisches Kräfteverhältnis zwischen Täter(n) und Opfer(n) vorliegen und die<br />

Unterlegenheit der angegriffenen Person stellt ein kritischer Moment des Phänomens dar.<br />

Darüber hinaus fühlt sich das Opfer der Attacke und dem Täter hilflos ausgeliefert und ist<br />

nicht in der Lage sich zu wehren. 194 Mobbing kann verbal (z. B. durch Drohen, Hänseln,<br />

Besch<strong>im</strong>pfen), durch Körperkontakt (z. B. Schlagen, Treten, Festhalten) oder ohne Worte oder<br />

Körperkontakt (z. B. durch Fratzenschneiden, Ausschluss aus einer Gruppe) stattfinden. 195<br />

Diese Ausdrucksformen können in direkte und indirekte Formen unterteilt werden. Das<br />

verbale und körperliche Mobbing findet direkt statt und zum indirekten (psychologischen)<br />

Mobbing zählt der Ausschluss aus einer Gruppe. 196 Als Austragungsort wird überwiegend die<br />

Institution Schule genannt. Hierbei wird zwischen den Pausen, Korridoren, Klassenräumen<br />

und dem Schul- bzw. He<strong>im</strong>weg unterschieden. 197<br />

7. Beteiligte des Cyber-Mobbings<br />

In diesem Kapitel werden die Beteiligten des Cyber-Mobbings (Täter, Oper, Täter-Opfer und<br />

Zuschauer) vorgestellt. Allerdings soll darauf hingewiesen werden, dass die Bezeichnungen<br />

„Täter“ und „Opfer“ unpassend sind, weil sie eine starke Wertung transportieren. Deshalb<br />

kann synonym beispielsweise von Sender, Empfänger und Zuschauer gesprochen werden.<br />

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Begriff „Täter“ durch den neutraleren Begriff<br />

„Mobber“ zu ersetzen. 198 Auf <strong>Grund</strong> der unterschiedlichen Benennung wird der Leser seine<br />

Wahrnehmung in Bezug auf die Personengruppe der „Täter“ objektivieren. 199 „Der Ausdruck<br />

»Täter« ist gerade durch die Medien und die Gesetzgebung sehr klar besetzt und<br />

vernachlässigt, dass Kinder für ihre Taten noch nicht in vollem Umfang verantwortlich sind,<br />

da sie ihr eigenes erlerntes Verhalten noch nicht ausreichend reflektieren.“ 200 Ebenfalls soll<br />

193 Vgl. Riebel, 2008, S. 4.<br />

194 Vgl. Riebel, 2008, S. 4.; Olweus, 2000, S. 10f. (zit. nach: Wachs, 2009, S. 10).<br />

195 Vgl. Olweus, 2000, S. 10f. (zit. nach: Wachs, 2009, S. 10).<br />

196 Vgl. Fawzi, 2009, S. 9.<br />

197 Vgl. Wachs, 2009, S. 21.<br />

198 Vgl. Jannan, 2010, S. 29f.<br />

199 Vgl. Ebd., S. 30.<br />

200 Jannan, 2010, S. 30.<br />

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