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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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8.1.2 Langzeitfolgen<br />

„Laut O´Moore (1989) wachsen Kinder, die bereits in der ersten Klasse Bullies waren,<br />

besonders oft zu aggressiven, antisozialen Erwachsenen heran.“ 291 Des Weiteren haben sie <strong>im</strong><br />

Erwachsenenalter weniger glückliche Ehen und kommen mit dem Gesetz häufiger in<br />

Konflikt. Zudem haben sie weniger Freunde und wenden gegen die eigenen Kinder eher<br />

Gewalt an. 292 Außerdem wies Olweus (1997; 2000) mit Hilfe einer Langzeitstudie nach, dass<br />

60% der männlichen Täter, die sich innerhalb der 6.-9. Klasse als Mobber betätigten, bis zum<br />

24. Lebensjahr geringstenfalls ein Mal straffällig wurden. Darüber hinaus wiesen 35 bis 40%<br />

der Jungen drei oder mehr Vorstrafen auf. Im Gegensatz dazu lag die Delinquenzrate der<br />

männlichen Jugendlichen ohne Mobbinghintergrund („Kontrollgruppe“) bei 10%. 293<br />

8.2 Opfer<br />

Die Erfahrungen der Opfer hinterlassen bereits in der kindlichen Psyche Spuren. 294<br />

Schallenberg (Mobbingberater) bezeichnet das, was die Opfer aushalten müssen, als<br />

schizophren, da der Mobber einerseits nichts mit der Zielperson zu tun haben möchte und sich<br />

auf der anderen Seite täglich mit ihr auseinandersetzt. 295 Die spezifischen Folgen werden<br />

nachfolgend dargestellt.<br />

8.2.1 Kurzzeitfolgen<br />

Beginnend reagiert das Opfer mit Wut, Verletztheit und Trauer auf die Mobbingangriffe. 296<br />

Diese Reaktionen lassen sich ebenso unmittelbar nach einem Vorfall von Cyber-Mobbing<br />

feststellen. Laut Patchin & Hinduja (2006) reagieren Cyber-Opfer mit Frustration (42,5%),<br />

Ärger (39,8%) und Trauer (27,4%). Ein Anteil von 22,1% gab an, dass ihnen Cyber-Mobbing<br />

nichts ausmache. 297 Wenn die Attacken länger anhalten, führen diese zu Erlebens- und<br />

Verhaltensproblemen, Angst, Depression, Konzentrationsschwierigkeiten und körperlichen<br />

Beschwerden. 298 Weitere Kurzzeitfolgen stellen die Einsamkeit, Rückzug, Selbstmitleid,<br />

291 Riebel, 2008, S. 31.<br />

292 Vgl. Riebel, 2008, S. 31.<br />

293 Vgl. Wachs, 2009, S. 80.<br />

294 Vgl. Wachs, 2009, S. 75.<br />

295 Vgl. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/mobbing-in-ebersberg-stationen-eines-leidenweges-<br />

1.1089818<br />

296 Vgl. Riebel, 2008, S. 30.<br />

297 Vgl. Riebel, 2008, S. 56.<br />

298 Vgl. Riebel, 2008, S. 30.<br />

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