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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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Eltern werden aktiv in das Ereignis mit einbezogen. Demgegenüber mangelt es am<br />

Opferschutz und dem Miteinbeziehen der Lerngruppe. 443 Des Weiteren „fehlen Hilfen zur<br />

Verhaltensänderung bei Tätern und Opfern. Das Konzept ist in erster Linie auf<br />

Verhaltensvermeidung ausgerichtet.“ 444 Ein weiterer Nachteil des Programms besteht darin,<br />

dass sich die Situation <strong>im</strong> häuslichen Umfeld des Mobbers verschl<strong>im</strong>mert. Dies wäre bei<br />

einem machtbetonten Erziehungsstil der Eltern möglich. Nachfolgend wird ein weiteres<br />

mehrschrittiges Verfahren dargestellt, welches den Schwerpunkt auf die Vermeidung von<br />

Schuldzuweisung legt: Der „No Blame Approach“.<br />

12.1.2 Der „No Blame Approach“<br />

Der „No-Blame-Approach“ (wörtlich „Ohne-Schuld-Ansatz“) ist eine umfangreiche evaluierte<br />

Interventionsmethode und wurde in den 1990er Jahren von Maines und Robinson in England<br />

entwickelt. Szaday griff das Interventionsprogramm auf und erprobte es. 445 Der „No Blame<br />

Approach“ ist, wie das bereits dargestellte Anti-Bullying-Konzept nach Olweus, ein<br />

mehrschrittiges Verfahren 446 und darüber hinaus „ein lösungsorientiertes Konzept in der<br />

Tradition systemischer und kurzzeittherapeutischer Ansätze (De Shazer).“ 447 Der Schwerpunkt<br />

des Konzepts liegt auf der Vermeidung von Schuldzuweisungen bezüglich der Täter und<br />

Opfer. Zudem ist die Methode für Schulen geeignet, die Strafen ablehnen 448 und „rasch einen<br />

empathischen Kontakt zu Kindergruppen aufbauen können.“ 449 Das Programm wird<br />

üblicherweise von dem Klassenlehrer durchgeführt, welcher ein gutes Verhältnis zu den<br />

Schülern haben sollte, deren Vertrauen genießt und eine Autorität darstellt. Ebenfalls können<br />

Beratungs- und Vertrauenslehrer oder Schulsozialarbeiter den Prozess ausführen, wenn die<br />

Anforderungen gegeben sind. 450 Die Interventionsmethode kann in allen Altersstufen und<br />

Schulformen eingesetzt werden und besitzt folgende wichtige Merkmale 451 :<br />

443 Vgl. Jannan, 2010, S. 123f.<br />

444 Jannan, 2010, S. 124.<br />

445 Vgl. Schubarth, 2010, S. 153.<br />

446 Vgl. Jannan, 2010, S. 127.<br />

447 Schubarth, 2010, S. 153.<br />

448 Vgl. Jannan, 2010, S. 127.<br />

449 Jannan, 2010, S. 127.<br />

450 Vgl. www.no-blame-approach.de/noblameapproach1.html?noblame.html<br />

451 Vgl. Jannan, 2010, S. 127.<br />

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