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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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7.3 Täter-Opfer<br />

Täter-Opfer vereinen auf <strong>Grund</strong> ihre Doppelidentität Persönlichkeitsmerkmale von passiven<br />

Opfern und Tätern. 269 Dieser Typus wird beispielsweise in der Schule gemobbt und ist zu<br />

schwach oder ängstlich um sich zu wehren. Folglich n<strong>im</strong>mt er in der Schule die Rolle des<br />

Opfers ein. Nach Schulende wird das Opfer zum Mobber, indem er die Anonymität <strong>im</strong><br />

Internet nutzt und den Täter oder sogar Dritte per Cyber-Mobbing drangsaliert. 270 „Diese<br />

These wird gestützt durch Daten aus der Studie von Kowalski et al. (2005): In ihrer<br />

Stichprobe fanden sie für traditionelles Bullying eine Korrelation von .22 zwischen Täter sein<br />

und Opfer sein, für Cyberbullying eine Korrelation von .43.“ 271 Infolgedessen lässt sich<br />

erkennen, dass die Opfer <strong>im</strong> Rahmen des Internets eine größere Chance haben sich zu wehren<br />

und diese nutzen. 272<br />

7.4 Zuschauer<br />

Die Rolle der Zuschauer („Bystander“) bei Cyber-Mobbing ist weitgehend unerforscht und<br />

schwierig zu beurteilen. 273<br />

„Einflussreiche Zuschauer, die dem Opfer helfen oder jemanden von dem Vorfall erzählen,<br />

sind möglicherweise von noch größerer Bedeutung als bei traditionellem Mobbing, da die<br />

meisten Cyber-Mobbingfälle an Orten <strong>im</strong> Internet geschehen, an denen keine Erwachsenen<br />

„anwesend“ sind (vgl. Willard, 2007, 44f.).“ 274<br />

Laut Shariff und Johnny (2007) unterstützen 30 Prozent der Bystander nicht das Opfer,<br />

sondern den Mobber, indem sie sich je nach Dauer des Mobbings zunehmend die Einträge<br />

oder z. B. Videos anschauen. Ebenso stellten Hinduja & Patchin (2005) fest, dass 36 Prozent<br />

„der amerikanischen unter 18-Jährigen“ Zeuge von Cyber-Mobbingfällen waren. 275 Im<br />

Rahmen der Studie „Bystander von Cyber-Mobbing“ 276 wurden Jugendliche <strong>im</strong> Alter von 14-<br />

17 Jahren einerseits zu ihren Erfahrungen und andererseits zu ihrer Einschätzung von Cyber-<br />

269 Vgl. Wachs, 2009, S. 51.<br />

270 Vgl. Riebel, 2008, S. 56.<br />

271 Riebel, 2008, S. 56.<br />

272 Vgl. Riebel, 2008, S. 56.<br />

273 Vgl. Fawzi, 2009, S. 48.; Vgl. http://www.paedpsy.tuberlin.de/fileadmin/fg236/Jan_Pfetsch/Pfetsch_Kurzbericht_Studie_Bystander_von_Cyber-Mobbing.pdf,<br />

S. 1.<br />

274 Fawzi, 2009, S. 48.<br />

275 Vgl. Fawzi, 2009, S. 48.<br />

276 Technische Universität Berlin 2011, Fachgebiet Pädagogische Psychologie. Studienleitung: Dr. Jan Pfetsch<br />

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