Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge
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versenden diese an weitere Personen oder veröffentlichen die Aufnahmen <strong>im</strong> Internet. Des<br />
Weiteren werden Instant Messenger, wie beispielsweise ICQ, dazu genutzt, Nachrichten,<br />
Bilder oder Videos zu verschicken oder durch das Benutzen eines anderen Accounts<br />
beleidigende Nachrichten an die Kontakte des Opfers zu senden. 147 In diesem Kontext stellt<br />
sich die Frage, ob die Ausübenden von Mobbing leicht an die Kontaktinformationen ihrer<br />
Opfer gelangen. Die Frage kann eindeutig bejaht werden. Zum Beispiel entnehmen die Täter<br />
die Handynummer des Opfers der vorliegenden Klassenliste, die E-Mail-Adresse aus dem<br />
Schulverteiler und die ICQ-Nummer von einer Social Network Seite. Zudem gehen zahlreiche<br />
Jugendliche mit ihre privaten Informationen zu leichtsinnig um, was zur Folge hat, dass den<br />
Ausübenden von Cyber-Mobbing ihre Aufgabe weiter erleichtert wird. 148<br />
Innerhalb von Chatrooms besteht die Gefahr, dass Freundschaften unter falschem Vorwand<br />
geschlossen werden, um an persönliche Informationen zu gelangen. Diese Informationen<br />
werden <strong>im</strong> Anschluss weiteren Menschen mitgeteilt oder nicht wahrheitsgetreu verbreitet.<br />
Ebenfalls können in Chatrooms diffamierende Nachrichten verschickt werden. Mit Hilfe von<br />
E-Mails werden ebenso demütigende Nachrichten versendet. Zusätzlich kann der Täter, wie<br />
bereits dargestellt, auf einen anderen Account zugreifen und <strong>im</strong> Namen des Opfers kränkende<br />
Nachrichten senden. Darüber hinaus können empfangene E-Mails gelöscht und persönliche<br />
Nachrichten weitergeleitet werden. 149 Außerdem machen sich die Täter Video-Portale zu<br />
Nutzen, indem sie demütigende Videos über eine Person veröffentlichen oder private<br />
Aufnahmen (häufig erotischen Inhalts) nach einer Trennung online stellen, um den Ex-Partner<br />
in der Öffentlichkeit zu blamieren. 150 Für diese Zwecke werden ebenso <strong>Web</strong>cams missbraucht.<br />
Ein weiterer Kanal stellen Soziale Netzwerke, wie beispielsweise Facebook oder StudiVZ,<br />
dar. Hierbei besteht die Möglichkeit verletzende Kommentare zu Bildern zu verfassen oder<br />
entsprechende Texte auf die Pinnwand zu hinterlegen. Des Weiteren können Bilder und<br />
Videos veröffentlicht werden, welche die betreffende Person bloßstellen oder die Privatsphäre<br />
verletzen. Zudem werden „Fake-Profile“ 151 erstellt, um <strong>im</strong> Namen des Opfers zu agieren oder<br />
der Täter greift direkt auf den Account der Person zu. Allerdings stellt sich der Zugriff auf den<br />
Account des Opfers, <strong>im</strong> Gegensatz zum Anlegen eines „Fake-Profils“, schwieriger dar, weil<br />
147 Vgl. Rack/Fileccia, 2011, S. 6.<br />
148 Vgl. Wachs, 2009, S. 32.<br />
149 Vgl. Rack/Fileccia, 2011, S. 6.<br />
150 Vgl. Ebd., S. 7.<br />
151 Hinter Fake-Accounts steht der User nicht mit seiner realen Identität. (http://szenesprachenwiki.de/definition/fakeaccount)<br />
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