10.06.2015 Aufrufe

Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Weitere Ergebnisse zeichnen folgendes Bild von jugendlichen Online-Opfern:<br />

Jugendliche, die soziale Probleme haben, die selbst auch Täter sind oder interaktive<br />

Internetanwendungen wie IM, Bloggen oder Chats nutzen, werden mit höherer<br />

Wahrscheinlichkeit vikt<strong>im</strong>isiert.“ 245<br />

Im Gegensatz dazu spielen demografische Merkmale oder die Dauer der Internetnutzung<br />

keine Rolle. „Wissenschaftliche Studien haben bis heute z. B. keine oder nur sehr wenig<br />

äußere Merkmale finden können, die vermehrt zu Mobbing führen (Olweus 2002, S. 39f.).“ 246<br />

Allerdings führt Übergewicht bei Kindern geringfügig zu einem erhöhten Mobbing-Risiko. 247<br />

Darüber hinaus stellten Ybarra et al. (2007) fest, dass 23% der Online-Opfer auch <strong>im</strong> realen<br />

Leben gemobbt werden. 248<br />

7.2.2 Passive Opfer<br />

Olweus unterscheidet zwischen zwei Arten von Opfern: der passive und provozierende<br />

Opfertyp. Zu Beginn wird das „passive Opfer“ dargestellt, da dieser Typ häufiger vorkommt<br />

als der zweite Typus. 249 Das passive Opfer zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:<br />

introvertiert, ängstlich, sensibel, unsicher, <strong>im</strong> Vergleich zur Allgemeinheit eher still und es<br />

steht <strong>im</strong> kritischen Verhältnis zu seinem eigenen äußerlichen Erscheinungsbild. Ebenso<br />

verfügt das Opfer nicht über geeignete Bewältigungsstrategien und versucht den<br />

Konfliktsituationen durch Flucht zu entkommen. Darüber hinaus betrachtet sich das Opfer als<br />

Versager, leidet unter einem negativen Selbstbild und sucht die Schuld für die Situation bei<br />

sich selbst. 250<br />

In Bezug auf die Institution Schule sind die Opfer in der Klassenhierarchie weit unten,<br />

gehören der wenigsten beliebten Gruppe an und sind nicht in den Klassenverbund integriert. 251<br />

„Ferner bezeichnen sie deutlich weniger Mitschüler als Freunde und sind seltener in Cliquen<br />

angeschlossen als ihre Mitschüler ohne Vikt<strong>im</strong>isierungshintergrund.“ 252 Folglich fehlt ihnen<br />

245 Fawzi, 2009, S. 45.<br />

246 Jannan (Elternheft), 2010, S. 12.<br />

247 Vgl. Ebd.<br />

248 Vgl. Fawzi, 2009, S. 45.<br />

249 Vgl. Jannan, 2010, S. 36.<br />

250 Vgl. Wachs, 2009, S. 49.<br />

251 Vgl. Wachs, 2009, S. 50.<br />

252 Rostampour und Melzer, 1997, S. 182; Salmivalli et al., 1998, S. 308ff.; Scheithauer et al., 2003, S. 74 (zit. nach:<br />

Wachs, 2009, S. 50).<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!