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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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• „Der genaue Hergang eines Vorfalls und seiner Vorgeschichte werden nicht<br />

rekonstruiert, Rechtfertigungen der Täter sind daher nicht erforderlich.<br />

• Im Vordergrund steht eine Lösung des Mobbing-Problems.<br />

• Die Hilfen zur Lösung werden unter Anleitung in einer größeren Schülergruppe aus<br />

einer Klasse erarbeitet (»Was könnt ihr tun, damit es dem gemobbten Kind besser<br />

geht?«). Dabei ist der Opferschutz besonders wichtig.“ 452<br />

Das Interventionsprogramm zielt auf die Verhinderung/Auflösung von Mobbing und auf die<br />

Förderung der sozialen Kompetenzen der Schüler ab. In Bezug auf die Lösung der<br />

Mobbingfälle wurde eine Erfolgsquote von circa 87% ermittelt, welche durch den<br />

lösungsorientierten Ansatz erklärt wird. Ebenfalls spielen hinsichtlich der Erfolgsquote die<br />

konstruktive und opt<strong>im</strong>istische Atmosphäre der Gespräche und die Übertragung der<br />

Verantwortung an die Beteiligten eine relevante Rolle. 453 Im Anschluss wird die<br />

Vorgehensweise nach der Methode des „No Blame Approach“ dargestellt.<br />

12.1.2.1 Vorgehensweise<br />

Die Interventionsmethode beinhaltet drei Schritte: das Gespräch mit dem Mobbing-<br />

Betroffenem (Schritt 1), das Gespräch mit der Unterstützungsgruppe (Schritt 2) und die<br />

einzelnen Nachgespräche (Schritt 3). 454<br />

Bei dem ersten Schritt wendet sich der Lehrer, nachdem ein Opfer bekannt wird, beginnend<br />

an dessen Eltern und holt das Einverständnis für das weitere Vorgehen ein. Zudem wird den<br />

Eltern mitgeteilt, dass sie keine eigenen Maßnahmen ergreifen sollen, da das<br />

Interventionsprogramm auf die Lösung durch die Kinder abzielt. Anschließend trifft sich die<br />

Lehrkraft mit dem Mobbing-Opfer. Hierbei ist eine einfühlsame Gesprächsführung von<br />

Bedeutung. Innerhalb des Gesprächs können Beobachtungen mitgeteilt werden („Ich habe<br />

wahrgenommen, dass Du öfter alleine stehst ...“) und einfühlsam nachgefragt werden<br />

(„Kommst du gerne in die Schule?“, „Fühlst du dich hier wohl?“). Nachdem der Lehrer das<br />

Einverständnis für eine Veränderung der Situation eingeholt hat, wird dem Schüler das weitere<br />

Vorgehen erläutert. Im weiteren Verlauf benennt das Opfer die Namen der Mobber und<br />

452 Jannan, 2010, S. 127.<br />

453 Vgl. Schubarth, 2010, S. 153f.; Vgl. Jannan, 2010, S. 127.<br />

454 Vgl. www.no-blame-approach.de/noblameapproach1.html?noblame.html<br />

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