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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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gemeint ist. 228<br />

Im weiteren Verlauf werden die Ursachen für das Täterverhalten dargestellt. Einerseits fehlt<br />

es <strong>im</strong> Elternhaus des Täters an Wärme und Anteilnahme am Leben des Kindes/Jugendlichen<br />

und andererseits spielen die machtbetonten Erziehungsmethoden und die körperliche<br />

Gewalt durch die Eltern eine wesentliche Rolle. 229 Infolgedessen geben die Mobber häufig<br />

„die familiäre Unterdrückung an das Opfer weiter.“ 230 Des Weiteren wird durch die<br />

Beobachtung von Gewalt zwischen den Eltern die Gewaltbereitschaft bei Kindern erhöht.<br />

Eine weitere Ursache stellt das übertolerante Verhalten durch die Eltern dar. Hiermit<br />

gemeint sind der Mangel an Grenzziehung durch die Eltern sowie die Fehlinterpretationen<br />

von gewalthaltigem Verhalten, wie beispielsweise die Sichtweise „Jungs müssen auch mal<br />

austeilen dürfen.“ 231 „Aggressive Vorbilder können Ursache sein, wenn sie positiv bewertet<br />

werden. Dies kann als »soziale Ansteckung« zum passiven Gewalttäter bzw. Mitläufer<br />

führen.“ 232 Letztendlich bewirkt der Einfluss der Medien („gewalttätige Medien“) ein<br />

„vermindertes Mitleid“ mit dem Opfer. 233<br />

7.2 Opfer<br />

„In der deutschen Untersuchung des ZEPF geben 20 Prozent der befragten Jugendlichen<br />

an, von Cyber-Mobbing betroffen zu sein, in der repräsentativen Telefonbefragung von<br />

G<strong>im</strong>m et al. (2008, 57) sagen 19 Prozent, dass sie schon einmal online beleidigt oder<br />

besch<strong>im</strong>pft wurden.“ 234<br />

Des Weiteren wurde festgestellt, dass Cyber-Mobbing ab der 8. Klasse deutlich ansteigt und<br />

direktes körperliches und verbales Mobbing mit zunehmendem Alter abn<strong>im</strong>mt. 235 Zudem<br />

gaben in der JIM-Studie (2008) 17 Prozent der befragten Jugendlichen an, „dass schon einmal<br />

falsche bzw. beleidigende Sachen über sie online gestellt wurden.“ 236 Darüber hinaus kannte<br />

ein Viertel der Jugendlichen eine Person <strong>im</strong> Bekanntenkreis, die in einer Community „fertig<br />

228 Vgl. Fawzi, 2009, S. 43.<br />

229 Vgl. Jannan, 2010, S. 35.<br />

230 Jannan, 2010, S. 35.<br />

231 Vgl. Jannan, 2010, S. 35.<br />

232 Jannan, 2010, S. 35.<br />

233 Vgl. Jannan, 2010, S. 35.<br />

234 Fawzi, 2009, S. 47.<br />

235 Vgl. Jäger et al., 2007, S. 10ff. (zit. nach: Fawzi, 2009, S. 47).<br />

236 Fawzi, 2009, S. 47.<br />

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