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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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darauf verwiesen werden, dass es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass sich Cyberbullies 201<br />

von gewöhnlichen „Mobbern“ unterscheiden. 202 „Bereits in einigen Studien aus anderen<br />

Ländern zeigte sich, dass es große Überschneidungsbereiche zwischen Tätern bzw. Opfern <strong>im</strong><br />

„real life“ und <strong>im</strong> virtuellen Kontext gibt.“ 203 Infolgedessen werden ebenso die Befunde des<br />

traditionellen Mobbings bei der folgenden Darstellung berücksichtigt.<br />

7.1 Täter<br />

Im weiteren Verlauf werden die Mobber hinsichtlich folgender Aspekte dargestellt:<br />

Persönlichkeitsmerkmale, Typen von Online-Tätern und die Risikofaktoren und Ursachen für<br />

die Täterschaft.<br />

7.1.1 Persönlichkeitsmerkmale<br />

„Diverse Forschungsarbeiten haben sich mit der Best<strong>im</strong>mung typischer persönlicher<br />

Eigenschaften von Tätern beschäftigt.“ 204 Diesbezüglich wurden Persönlichkeitsmerkmale<br />

ermittelt. Jedoch fällt auf, dass überwiegend Jungen „<strong>im</strong> Fokus der Gewaltforschung“ stehen<br />

und es mehrerer Forschungsarbeiten zur „Gewalttätigkeit von Mädchen“ bedarf. 205 Jedoch<br />

sind in Bezug auf Mobbing häufiger Jungen als Täter aktiv. 206 Die Mobber sind <strong>im</strong>pulsiv und<br />

besitzen eine geringe Selbstkontrolle. Des Weiteren werden die eigenen Ziele aggressiv<br />

durchgesetzt und die Ausübung von Macht als „lustvoll“ empfunden. Ebenso zeigen die Täter<br />

wenig Empathie und sind sich ihren „Stärken“ bewusst. Weitere Persönlichkeitsmerkmale<br />

sind ein geringes Selbstwertgefühl, zu wenig Konfliktlösungsstrategien und die<br />

Fehleinschätzung von Fremdverhalten. 207 „In späteren Jahren haben sie eine deutlich höhere<br />

Gefährdung für sozialfeindliches, kr<strong>im</strong>inelles Verhalten und Alkoholismus.“ 208 Darüber<br />

hinaus sind die Mobber meist älter als ihr Opfer 209 und zeichnen sich ebenso durch eine<br />

niedrige Frustrationstoleranz und ein hohes Selbstbewusstsein aus. Weiterhin sind die Täter<br />

bei ihren Klassenkameraden eher beliebt und bezüglich der schulischen Leistungen<br />

201 Mit der Bezeichnung sind Online-Täter gemeint.<br />

202 Vgl. Riebel, 2008, S. 55.<br />

203 Riebel, 2008, S. 66.<br />

204 Wachs, 2009, S. 47.<br />

205 Vgl. Wachs, 2009, S. 47.<br />

206 Vgl. Jannan, 2010, S. 32.<br />

207 Vgl. Jannan, 2010, S. 33f.<br />

208 Jannan, 2010, S. 33.<br />

209 Die (körperliche) Überlegenheit des Täters spielt <strong>im</strong> Kontext von Cyber-Mobbing keine Rolle, weil sie sich hinter<br />

der Anonymität <strong>im</strong> Internet verstecken. Folglich sind die Online-Mobber eher feige. (Vgl. Riebel, 2008, S. 55).<br />

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