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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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tendenziell leistungsschwach. 210 Jedoch wird nicht jeder Jugendliche, welcher die Merkmale<br />

erfüllt, automatisch zum Täter. Allerdings führen die bereits genannten Merkmale zu einem<br />

höheren Risiko. 211 „Typische Tätermerkmale sind außerdem antisoziale Verhaltensweisen,<br />

emotionale Verhaltensprobleme, eine geringe Kooperationsbereitschaft und eine positive,<br />

instrumentelle Einstellung zu Gewalt.“ 212<br />

Darüber hinaus diskutieren Psychologen und Psychiater die Frage, „ob Bullies typische<br />

psychosoziale oder psychische Beeinträchtigungen vorweisen, die Gründe ihres Verhaltens<br />

also auf sozialen Defiziten oder auf machiavellistischen Einstellungen gründen.“ 213 Zudem<br />

wies Schäfer (2007) auf den propagierten Stereotyp des „körperlich überlegenen, aber sozial<br />

eingeschränkt kompetenten Kindes“ hin. Allerdings konnte dies durch neuere<br />

Forschungsansätze widerlegt werden, welche auf der „Theory of Mind“ basieren. 214 „Die<br />

Theory of Mind beschreibt die Fähigkeit eines Individuums, zutreffende Annahmen darüber<br />

machen zu können, was andere Personen denken, wollen oder fühlen.“ 215 Sutton, Smith und<br />

Swettenham (1999) interessierten sich für das Verständnis der Mobber von Emotionen und<br />

Kognitionen ihrer Mitmenschen. Es wurde festgestellt, dass die Täter über gewisse soziokognitive<br />

Fähigkeiten verfügen und diese gekonnt zur Manipulation einsetzen. Schäfer (2007)<br />

konnte ebenso nachweisen, dass die Mobber über eine besonders gute „Theory of Mind“<br />

verfügen. 216<br />

Eine weitere Charakterisierung von Online-Tätern n<strong>im</strong>mt Willard (2007) vor. Laut Willard<br />

zeichnen sich die Mobber durch folgende Verhaltensweisen aus:<br />

• Diskussionen über die Computernutzung werden gemieden.<br />

• Sie regen sich auf, wenn der Computer nicht benutzt werden kann.<br />

• Der Computer wird sehr exzessiv genutzt.<br />

• Es werden mehrere Accounts verwendet.<br />

• Sie schließen das Programm, wenn eine Person den Raum betritt.<br />

210 Vgl. Schubarth, 2010, S. 81.<br />

211 Vgl. Schubarth, 2010, S. 82.<br />

212 Vgl. Scheithauer et al., 2003, S. 74f. (zit. nach: Cenicola, 2010, S. 6).<br />

213 Scheithauer et al., 2003, S. 77 (zit. nach: Wachs, 2009, S. 48).<br />

214 Vgl. Wachs, 2009, S. 48.<br />

215 Wachs, 2009, S. 48.<br />

216 Vgl. Wachs, 2009, S. 48.<br />

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