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Cybermobbing im Web 2.0 - Gregory Grund Medienpädagoge

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„In der Wahrnehmung von Aufgaben zur Entwicklung von Medienkompetenz sind vor allem<br />

Schulen in der Verantwortung. Sie können sicherstellen, dass nicht nur isolierte und<br />

punktuelle Angebote gemacht werden, sondern dass eine kontinuierliche und systematische<br />

Kompetenzentwicklung stattfindet.“ 370<br />

Die <strong>Grund</strong>lage bei der Vermittlung der Medienkompetenz, welche in der Schule aufgegriffen<br />

werden muss, stellt die richtige Einordnung der Chancen und Gefahren technischer<br />

Kommunikationsmittel dar. 371 Wie die Kanäle, über welche Cyber-Mobbing stattfindet,<br />

missbraucht werden können, wurde bereits in Gliederungspunk 6.5 dargestellt. Den Kindern<br />

und Jugendlichen muss vermittelt werden, wie sie die Kanäle sinnvoll nutzen und welche<br />

Gefahren sie in Bezug auf Cyber-Mobbing beinhalten können. Bei dem Vermittlungsprozess<br />

können entweder negative Wirkungen <strong>im</strong> Vordergrund stehen („präventive<br />

Medienpädagogik“) oder die positiven Aspekte hervorgehoben werden („handlungsorientierte<br />

Medienpädagogik“). <strong>Grund</strong>sätzlich sollte zu einem kreativen und kritischen Umgang mit den<br />

Medien motiviert werden. 372 Erst wenn den Kindern und Jugendlichen die Chancen und<br />

Gefahren der Kommunikationsmittel bewusst sind, kann Cyber-Mobbing reduziert werden.<br />

Als Beispiel für präventive Maßnahmen in der Schule kann das Elsa-Brandström-Gymnasium<br />

Oberhausen genannt werden. Dort lassen sich Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen<br />

als „Social-Community-Experten“ ausbilden und bringen Fünft- und Sechstklässlern bei,<br />

wie man sich <strong>im</strong> Sozialen Netzwerk „SchülerVZ“ richtig verhält. Hierbei stehen die Themen<br />

Einstellungen <strong>im</strong> SchülerVZ, Allgemeine Geschäftsbedingungen, Urheberrecht, Datenschutz<br />

und Mobbing <strong>im</strong> Vordergrund. Darüber hinaus werden Rollenspiele durchgeführt, bei<br />

welchen die Schüler in die Rollen des Direktors, Eltern, Lehrer und Schüler schlüpfen und ein<br />

Mobbingfall durchspielen. Die Lehrkräfte des Gymnasiums sind davon überzeugt, dass mit<br />

Hilfe dieser präventiven Maßnahmen diejenigen erreicht werden, die Informationen <strong>im</strong><br />

Internet veröffentlichen ohne sich den Konsequenzen bewusst zu sein. 373 Wenn die Schüler die<br />

vermittelten Informationen nachvollziehen können wird sich vermutlich das Verhalten <strong>im</strong><br />

370 Prof. Dr. Bardo Herzig, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Paderborn (zit. nach: KKH-Allianz in<br />

Zusammenarbeit mit Medizinische Hochschule Hannover, 2011, S. 211).<br />

371 Vgl. http://www.heise.de/ct/artikel/Kinder-Internet-Pannen-1353631.html<br />

372 Vgl. Schubarth, 2010, S. 181.<br />

373 Vgl. Zeltner, Felix: Rufmord <strong>2.0</strong> – <strong>Cybermobbing</strong> verlagert Konflikte aus Schulhof und Klassenz<strong>im</strong>mer in die<br />

Öffentlichkeit des Internets. Auf die neue Gefahr haben die meisten Schulen noch keine Antwort., in: Der Spiegel –<br />

Wissen, Nr. 2/2011, S. 46.<br />

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