PDF, 5,6 MB - Fachgebiet Management im Gesundheitswesen - TU ...
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Möglichkeiten der leistungsorientierten Vergütung von nicht angestellten<br />
Ärzten <strong>im</strong> stationären Sektor<br />
Tabelle 53 Gewinn bei einer Belegabteilung<br />
DRG<br />
F 39 A KL<br />
F 39 B NL<br />
F 39 B KL<br />
Belegabteilungserlös<br />
[€/Fall]<br />
1103<br />
(=(0,627-0,246)*2895)<br />
1551,72<br />
(= 0,536*2895)<br />
1137,74<br />
(=(0,536-0,143)*2895)<br />
Gemeinkosten<br />
gemäß<br />
Hauptabteilungs-<br />
DRG [€/Fall]<br />
97<br />
PKS inkl.<br />
Material und<br />
2 OP<br />
Schwestern<br />
[€/Fall]<br />
Gewinn<br />
ohne<br />
Gemeinkosten<br />
[€/Fall]<br />
Gewinn der<br />
Hauptabteilungs-<br />
DRG<br />
[€/Fall]<br />
451,16 330,98 320,89 263,30<br />
558,97 232,82 759,93 572,29<br />
429,00 230,30 478,44 311,86<br />
Die Gewinne bei der Belegabteilungs-DRG liegen regelmäßig über denen der<br />
Hauptabteilungs-DRG, wenn die kalkulierten Gemeinkosten den tatsächlichen entsprechen.<br />
Ob das für die betroffene Klinik zutrifft, kann nicht beurteilt werden, da keine Kosten der<br />
medizinischen und nicht medizinischen Infrastruktur aufgenommen wurden. Dieses Ergebnis<br />
würde die Schlussfolgerung zulassen, dass der Gewinn der Klinik noch gesteigert werden<br />
könnte, wenn die stationären Patienten in einer Belegabteilung behandelt werden würden.<br />
Dazu müsste einerseits das Krankenhaus Belegbetten bei der KV Nordrhein melden und<br />
andererseits müsste der Gefäßchirurg als Belegarzt von der KV für dieses Krankenhaus<br />
zugelassen sein. Einige weiteren Regelungen und Vorschriften für das Belegarztwesen<br />
wurden schon in Kapitel 5.1 angesprochen und können abschließend in den dafür<br />
zutreffenden Gesetzen nachgelesen werden (vor allem KHEntgG, SGB V,<br />
Bundespflegesatzverordnung und BMV-Ä).<br />
Bei der Vorstellung der Kooperationsmodelle wurde auch das Modell der Honorarverträge<br />
für die Belegabteilungen vorgestellt. Werden die Belegpatienten durch einen Honorararzt<br />
behandelt, können 80 % der Hauptabteilungs-DRG abgerechnet werden, jedoch muss davon<br />
auch der Honorararzt bezahlt werden. Ob dies eventuell einen noch größeren finanziellen<br />
Vorteil bringt, soll anhand eines kurzen Vergleichs der Erlöse überprüft werden. Dabei wird<br />
mit dem Landesbasisfallwert von Nordrhein-Westfalen und den Relativgewichten des Jahres<br />
2010 gerechnet.<br />
Tabelle 54 Erlösvergleich eines Normalliegers der Belegabteilung mit dem Erlös bei einer Belegabteilung mit<br />
Honorararztvertrag<br />
DRG<br />
Erlös<br />
Hauptabteilungs-<br />
DRG<br />
80 % des Erlöses<br />
der<br />
Hauptabteilungs-<br />
DRG<br />
Erlös<br />
Belegabteilungs-<br />
DRG<br />
Differenz<br />
F 39 A 2501,82 € 2001,02 € 1815,17 € 185,85 €<br />
F 39 B 2029,40 € 1623,52 € 1551,72 € 71,80 €<br />
Aus der sich ergebenen Differenz müsste die Pauschale des Honorararztes gezahlt werden.<br />
Beide Werte liegen deutlich unterhalb des <strong>im</strong> Zuge der Prozesskostenrechnung ermittelten<br />
Korridors. Die Vergütung kann dementsprechend nicht aus der Differenz finanziert werden,