PDF, 5,6 MB - Fachgebiet Management im Gesundheitswesen - TU ...
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Möglichkeiten der leistungsorientierten Vergütung von nicht angestellten<br />
Ärzten <strong>im</strong> stationären Sektor<br />
8.1 Prozessbeobachtung<br />
Während der ersten Präsenzzeit <strong>im</strong> Krankenhaus habe ich mir die Abläufe auf der Station<br />
und <strong>im</strong> OP-Saal angesehen. Zusätzlich konnte ich auch die ambulante Vor- und<br />
Nachversorgung in der ambulanten Gemeinschaftspraxis beobachten. Da es jedoch keine<br />
Kooperationen über die stationäre Vor- und Nachversorgung, <strong>im</strong> Sinne des § 115 a SGB V<br />
gibt, sind diese Prozesse für die Prozesskostenrechnung nicht relevant. Nur die direkt <strong>im</strong><br />
Krankenhaus stattfindenden Prozesse werden berücksichtigt. Dazu gehören die Aufnahme,<br />
die Vorbereitung des Operationssaals, die Operation selbst, die stationäre Nachversorgung,<br />
der allgemeine Stationsaufenthalt, die Visite und die Entlassung.<br />
Generell werden in dieser Prozesskostenrechnung nur die Teilprozesse berücksichtigt, die<br />
von allen Patienten, unabhängig von ihrem Versicherungstyp, in Anspruch genommen<br />
werden. Die Behandlungen, die Privatversicherte zusätzlich erhalten, werden vom Wahlarzt<br />
eigenständig nach den Vorschriften der GOÄ abgerechnet und müssen daher nicht extra<br />
vom Krankenhaus vergütet werden. Dafür ist eine entsprechende Klausel <strong>im</strong><br />
Honorararztvertrag festzulegen, da der Honorararzt nicht Teil der Wahlleistungskette ist<br />
(siehe Kapitel 11.3).<br />
8.2 Teilprozesse definieren<br />
Die oben schon genannten Prozesse werden nun in Teilprozesse untergliedert. Wie zuvor<br />
schon erwähnt, ist es für jeden Teilprozess Voraussetzung, dass er genau einer Kostenstelle<br />
zugeordnet werden kann. Die für die Operationen (OP) der Gefäßchirurgie relevanten<br />
Kostenstellen des Krankenhauses sind dabei folgende<br />
• OP Gefäßchirurgie<br />
• Station 1 A Gefäß<br />
• Anästhesie<br />
• Verwaltung Patientenaufnahme.<br />
Für die Teilprozesse müssen zusätzlich Bezugsgrößen definiert werden. Die Bezugsgröße<br />
verhält sich idealerweise proportional zur mengenmäßigen Inanspruchnahme der Leistung.<br />
In Tabelle 14 sind alle Teilprozesse inklusive einer kurzen Erläuterung, der entsprechenden<br />
Kostenstelle und der Bezugsgröße wiedergegeben.<br />
Tabelle 14 Teilprozesse<br />
Teilprozess Erläuterung Kostenstelle Bezugsgröße<br />
Aufnahme Verwaltung Aufnahme der Patienteninformation in den<br />
PC<br />
Aufnahme Station Pflegeanamnese, Kurve anlegen, aufs<br />
Z<strong>im</strong>mer bringen<br />
38<br />
Verwaltung<br />
Patientenaufnahme<br />
Station 1A<br />
Gefäß<br />
Vorbereitung Patient Überprüfung der Anzeichnung und Rasur Station 1A<br />
Gefäß<br />
Transport und Übergabe<br />
zum OP<br />
Transport des Patienten zum OP und<br />
Übergabe ans OP Team<br />
Station 1A<br />
Gefäß<br />
Anzahl Patienten<br />
Anzahl Patienten<br />
Anzahl OP<br />
Anzahl OP<br />
OP vorbereiten Sterile Kleidung anziehen und Instrumente OP Anzahl OP