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PDF, 5,6 MB - Fachgebiet Management im Gesundheitswesen - TU ...

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Möglichkeiten der leistungsorientierten Vergütung von nicht angestellten<br />

Ärzten <strong>im</strong> stationären Sektor<br />

8.11 Weitere Vorgehensweise<br />

Mit Hilfe dieser gesammelten Informationen kann eine Prozesskostenrechnung auf Basis der<br />

Daten aus dem Jahr 2009 über alle Patienten erfolgen. Das Ergebnis gibt den durchschnittlichen<br />

Prozesskostensatz für einen Varizenpatienten <strong>im</strong> Jahr 2009 wieder. Im Anschluss kann<br />

dieser dann mit dem durchschnittlichen Erlös aus der zugehörigen DRG verglichen werden.<br />

Da jedoch innerhalb der Prozesskostenrechnung nur die direkt zuordenbaren Kosten<br />

berücksichtigt wurden und nicht die indirekten Gemeinkosten, kann das Ergebnis der<br />

Prozesskostenrechnung nicht einfach dem Erlös gegenübergestellt werden. Zum einen<br />

müssen die kalkulierten Gemeinkosten abgezogen werden und zum anderen gilt die<br />

Annahme, dass der Gefäßchirurg die gesamten Personalkosten des ärztlichen Dienstes<br />

gemäß der InEK Kalkulation erhält. Eine Bewertung der Rentabilität kann nur unter diesen<br />

beiden Annahmen erfolgen, da weder die Höhe der Gemeinkosten noch die tatsächliche<br />

Vergütung bekannt sind. Ist die Differenz zwischen dem Erlös und dem Prozesskostensatz<br />

unter den eben getroffenen Annahmen positiv, so führt die Behandlung dieser Patienten zu<br />

einem Gewinn für die Klinik. Die tatsächliche Vergütung des Gefäßchirurgen könnte bis zu<br />

dieser Differenz höher liegen und trotzdem ist die Rentabilität dieser DRGs weiter<br />

gewährleistet. Liegt die Vergütung jedoch noch höher, führt die Behandlung dieser Patienten<br />

zu einem Verlust für das Krankenhaus. Jedoch würde eine allzu hohe Vergütung nicht nur<br />

den Gewinn der Klinik schmälern, sondern auch gegen das Prinzip von ärztlicher Leistung<br />

und adäquater Gegenleistung sprechen. Dies ist jedoch zwingend nötig, damit die<br />

Kooperationsvereinbarung innerhalb der gesetzlichen Randbedingungen liegt.<br />

Die Variable k kann durch einen Abgleich der kalkulierten Kosten des ärztlichen Dienstes aus<br />

der InEK Kalkulation mit den durchschnittlichen Arbeitsminuten best<strong>im</strong>mt werden. Für die<br />

Korridorbildung muss eine Ober- und eine Untergrenze definiert werden. Es wird davon<br />

ausgegangen, dass der Anteil der Personalkosten des ärztlichen Dienstes be<strong>im</strong> Kurzlieger am<br />

geringsten ist und daher die Untergrenze darstellt. Die Obergrenze bildet der Normallieger.<br />

Die Langlieger werden bei der Korridorberechnung nicht berücksichtigt, da die<br />

Wahrscheinlichkeit eines Langliegerpatienten zu gering ist. Aber selbst wenn es dazu kommt,<br />

entsteht der Großteil der Kosten für den Gefäßchirurgen während der Operation. Die<br />

anschließenden Leistungen auf der Station führen nur zu geringen Mehrkosten für den Arzt<br />

(nur Visite). Es gibt daher keine Begründung, warum der Arzt bei einem Langlieger<br />

verhältnismäßig mehr verdienen sollte, als bei einem Normal- bzw. Kurzlieger.<br />

Damit der Korridor und die Variable k best<strong>im</strong>mt werden können, soll nun die InEK<br />

Kostenmatrix und die zugrunde liegenden Kalkulationsrechnungen vorgestellt werden. Im<br />

Anschluss daran werden dann die Ergebnisse der Prozesskostenrechnung mit den<br />

Kosteninformationen verglichen.<br />

9 DRG - InEK Kalkulation<br />

Die Vergütung von Krankenhausleistungen erfolgt seit 2004 obligatorisch für alle<br />

Krankenhäuser nach dem G-DRG-System. Dies ist ein Fallpauschalensystem, bei dem jeder<br />

Patient gemäß seiner Diagnose (auf Basis der ICD-10-GM 2010), der erbrachten Leistungen<br />

(OPS-Code Version 2010) und der personenbezogenen Daten in eine Fallpauschale<br />

eingruppiert wird. Diese Fallpauschale, auch als DRG bezeichnet, kann das Krankenhaus<br />

dann gegenüber den Krankenversicherungen abrechnen. In dem Fallpauschalenkatalog ist<br />

für jede Fallpauschale ein Relativgewicht definiert (inklusive Zu- und Abschläge bei über-<br />

oder unterschreiten der oberen- oder unteren Grenzverweildauer), welches multipliziert mit<br />

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