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PDF, 5,6 MB - Fachgebiet Management im Gesundheitswesen - TU ...

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Möglichkeiten der leistungsorientierten Vergütung von nicht angestellten<br />

Ärzten <strong>im</strong> stationären Sektor<br />

Die gesamte Auswertung und Kostenkalkulation erfolgt mit der oben vorgestellten Methode<br />

der Durchschnittswerte. Daher müssen zunächst die durchschnittlichen Zeitdaten für jeden<br />

Teilprozess ermittelt werden. Mit dieser Information und den Personalkosten können <strong>im</strong><br />

Anschluss die Prozesskostensätze berechnet werden.<br />

Wie eingangs schon erwähnt, wurden die Mittelwerte durch mehrfaches Beobachten<br />

ermittelt. In der Regel weisen diese Werte auch keine hohe Varianz auf (ausgenommen der<br />

Teilprozess Operation). Die Prozesse, die nur einmal beobachtet wurden, sind nicht sehr<br />

kostenintensiv dafür aber sehr homogen, wodurch der Zeitaufwand gut eingeschätzt<br />

werden konnte. Im Anschluss wurde dieser durch Interviews noch einmal verifiziert. Im<br />

Folgenden werden einige Besonderheiten der einzelnen Teilprozesse erläutert.<br />

8.5.1 Teilprozess Operation<br />

Bei dem Teilprozess „Operation“ werden einseitige und beidseitige Operationen<br />

unterschieden, da dafür jeweils eine gesonderte DRG, F 39 A für beidseitige und F 39 B für<br />

einseitige Eingriffe, abgerechnet werden kann. Demzufolge werden für den Teilprozess<br />

„Operation“ zwei unterschiedliche Prozesskostensätze best<strong>im</strong>mt.<br />

Bei der Operation an nur einem Bein dauert die Crossektomie und das Stripping der<br />

V. saphena magna annähernd <strong>im</strong>mer gleich lang, aber <strong>im</strong> Anschluss werden die Seitenäste<br />

mit Hilfe der Häkelmethode entfernt und je nachdem wie viele Seitenäste vorhanden sind<br />

und wie „einfach“ diese zu entfernen sind, variiert die Operationszeit. Bei der Entfernung<br />

der V. saphena parva geht es in der Regel etwas schneller. Trotzdem wird über all diese<br />

Operationszeiten ein Durchschnittswert gebildet, da sie in die gleiche DRG eingegliedert<br />

sind. Im weiteren Verlauf bleibt es unberücksichtigt, ob ein oder zwei Ärzte bei der<br />

Operation anwesend sind, da dies die Operationszeit nicht wesentlich beeinflusst. Entweder<br />

operieren zwei Ärzte oder aber ein Arzt und eine Operationsschwester. Letztere hat eine<br />

Zusatzausbildung und kann daher einige Operationsschritte selber durchführen. Somit<br />

macht es von der Leistungszeit her keinen Unterschied und wird daher in der<br />

Prozesskostenrechnung nicht weiter unterschieden.<br />

Für jede Operation werden die Schnitt-Naht-Zeiten und die Leistungszeiten ins KIS<br />

eingegeben. Die Leistungszeit beschreibt dabei die Zeit, die der Patient <strong>im</strong> Operationssaal<br />

ist. Keine der beiden Zeiten entspricht genau dem Zeitaufwand des Personals bei der<br />

Operation, daher muss ein Zu- und/oder Abschlag best<strong>im</strong>mt werden, damit die Zeiten aus<br />

dem KIS für die Berechnung der Prozesskosten herangezogen werden können. Während der<br />

Präsenzzeit wurden die Prozesszeiten von 18 Operationen notiert und <strong>im</strong> Anschluss mit den<br />

Zeiten aus dem KIS verglichen. Die abweichenden Leistungszeiten entstehen hauptsächlich,<br />

weil die Vor- und Nachbereitungszeit (Verbinden und Bein hochhalten) in keiner der beiden<br />

Zeiten aus dem KIS berücksichtigt wird. Die Leistungszeit aus dem KIS ist tendenziell zu lang,<br />

da dort sowohl das Ein- als auch das Ausleiten der Narkose berücksichtigt wird, dies dauert<br />

in der Regel jedoch länger als die Vor- und Nachbereitung. Die Schnitt-Naht-Zeit aus dem KIS<br />

hingegen ist für die Leistungszeit des Arztes und der Schwester zu kurz, da diese weder das<br />

Verbinden <strong>im</strong> Anschluss, das Wegräumen der Instrumente noch das Veröden<br />

mitberücksichtigt.<br />

Für die letztendliche Berechnung der durchschnittlichen Leistungszeit werden sowohl die<br />

Zeiten der stationären als auch der ambulanten Patienten herangezogen. Dadurch steigt die<br />

Gesamtmenge der Daten und die Anfälligkeit gegenüber Ausreißern n<strong>im</strong>mt ab.<br />

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