PDF, 5,6 MB - Fachgebiet Management im Gesundheitswesen - TU ...
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Möglichkeiten der leistungsorientierten Vergütung von nicht angestellten<br />
Ärzten <strong>im</strong> stationären Sektor<br />
8.10 Prozessopt<strong>im</strong>ierung<br />
Die Chance zur Prozessopt<strong>im</strong>ierung ergibt sich, da die Prozesse mehrmals durch eine<br />
außenstehende Person beobachtet und transparent gemacht werden, um diese später in<br />
Ablaufdiagrammen darstellen zu können.<br />
Grundsätzlich wäre es besser, wenn nicht zu viele Patienten unterschiedlicher Abteilungen<br />
auf einer Station liegen würden. Auf der Station 1 A liegen Patienten der akuten Geriatrie,<br />
der Chirurgie und der Gefäßchirurgie. Dadurch finden am Morgen mehrere zeitlich versetzte<br />
Visiten statt, wodurch die Abläufe der Krankenschwestern <strong>im</strong>mer wieder unterbrochen<br />
werden, da sie die Patienten je nach Visite extra vorbreiten müssen. Die Betreuung der<br />
Gefäßchirurgiepatienten, sowohl der ambulanten als auch der stationären, wird am Morgen<br />
durch eine zusätzliche Schwester erfüllt. Danach müssen die Krankenschwestern neben<br />
ihren stationsbezogenen Aufgaben zusätzlich noch regelmäßig die Patienten zum OP bringen<br />
und vom Aufwachraum abholen, wodurch die sonstigen Abläufe wieder gestört werden. Da<br />
die Operationen nicht sehr lang sind und am Tag bis zu sechs Patienten behandelt werden,<br />
führt dies <strong>im</strong> Schnitt dazu, dass mindestens alle halbe Stunde eine Unterbrechung<br />
stattfindet, die bis zu 10 Minuten dauern kann. Häufig werden diese Aufgaben, von<br />
Praktikanten oder Azubis durchgeführt, aber auch diese sind nicht jeden Tag auf dieser<br />
Station und wenn dann noch eine Schwester, z.B. aufgrund von Krankheit ausfällt, führt dies<br />
zu erheblichen Unterbrechungen der übrigen Abläufe. Am besten wäre es, wenn die<br />
vormittags tätige zusätzliche Schwester ganztags für die Betreuung dieser Patienten<br />
verantwortlich wäre. In Leerlaufzeiten könnte diese dann auf den Stationen aushelfen oder<br />
aber schon die Patientenakten für den nächsten Tages vorbereiten.<br />
Wie eben schon erwähnt, finden zum Teil sechs Operationen an einem Tag statt. Wie viele<br />
davon ambulant oder stationär sind, variiert. Der Ambulanzraum ist nur für drei <strong>im</strong> Notfall<br />
vier Patienten ausgelegt. Diese müssen dann wiederum aber auch alle einem Geschlecht<br />
angehören. Problematisch wird es wenn mehr als vier Patienten noch dazu mit<br />
unterschiedlichem Geschlecht ambulant aufgenommen werden, da dann die Kapazität nicht<br />
ausreicht. Opt<strong>im</strong>al wäre es, wenn bei der Operationsplanung darauf geachtet wird, dass an<br />
einem Tag nicht nur ambulante Patienten operiert werden. Oder aber die Kapazitäten auf<br />
der Station für die ambulanten Patienten müssen erweitert werden.<br />
Be<strong>im</strong> Operationsprozess gibt es keine Verbesserungsmöglichkeiten. Die Wechselzeiten sind<br />
sehr gering, <strong>im</strong> Schnitt liegen sie bei 15 min und der Ablauf ist weitestgehend opt<strong>im</strong>iert.<br />
Unterstützt wird dies durch das ausgegliederte Anästhesieteam, weil dadurch bei diesem die<br />
gleichen Anreize, kurze Wechselzeiten und kurze Operationszeiten, wie be<strong>im</strong><br />
Operationsteam geschaffen wurden.<br />
Zusammenfassend lassen sich folgende drei Opt<strong>im</strong>ierungspotentiale identifizieren:<br />
• Opt<strong>im</strong>ierung des Patientenmix auf der Station<br />
• Abstellung einer Schwester für die ganztägige Betreuung<br />
• Verbesserte Abst<strong>im</strong>mung zwischen Operationsplan und Belegungsplanung<br />
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