PDF, 5,6 MB - Fachgebiet Management im Gesundheitswesen - TU ...
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Möglichkeiten der leistungsorientierten Vergütung von nicht angestellten<br />
Ärzten <strong>im</strong> stationären Sektor<br />
Westfalen (NRW) <strong>im</strong> Bereich der Gefäßchirurgie zu. Hier konnte mehrere Jahre eine<br />
Facharztposition nicht besetzt werden, weshalb eine Kooperation mit einer<br />
ortsnahen Gemeinschaftspraxis für Gefäßmedizin eingegangen wurde. Der<br />
Gefäßchirurg operiert seitdem sowohl ambulante als auch stationäre Patienten in<br />
der Klinik. Dadurch kann das Krankenhaus in NRW das Leistungsangebot aufrecht<br />
erhalten, eine zusätzliche Anstellung einsparen und vorhandene Ressourcen opt<strong>im</strong>al<br />
nutzen. Hinzu kommt, dass der gute Ruf des Gefäßchirurgen auf die Klinik übergeht.<br />
Der Gefäßchirurg hingegen kann den Operationssaal und die Krankenhausinfrastruktur<br />
gegen eine Pauschale auch für seine ambulanten Patienten nutzen und<br />
besitzt zudem als Honorararzt eine zusätzliche Einnahmequelle.<br />
Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion über die Zahlung von Kopfprämien ist es<br />
besonders wichtig, dass die Vergütung der ärztlichen Leistung leistungsorientiert und<br />
sachgerecht erfolgt und es keinen zusätzlichen Bonus für die Zuweisung von<br />
Patienten gibt. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Korridor für die Vergütung des<br />
stationär operierenden Gefäßchirurgen zu best<strong>im</strong>men. Dies erfolgt anhand einer<br />
Prozesskostenrechnung, durch dessen Ergebnis der Aufwand für das Haus sowie für<br />
den Arzt best<strong>im</strong>mt werden kann. Im Anschluss soll daraus eine Empfehlung zur<br />
opt<strong>im</strong>alen Vergütung abgeleitet werden. Ausschlaggebend sind dabei der Aufwand<br />
und die kalkulierten Kosten des ärztlichen Dienstes gemäß der Fallpauschale.<br />
In Vorbereitung auf die Prozesskostenrechnung, werden die wichtigsten Randbedingungen<br />
skizziert. Daher wird <strong>im</strong> zweiten Kapitel die Problematik des<br />
Fachkräftemangels ausführlich diskutiert und auch auf dessen Gründe und<br />
eventuelle Lösungen eingegangen. Im Anschluss wird das Beispielkrankenhaus<br />
vorgestellt. Neben der oben schon erwähnten Problematik der Kopfprämien gibt es<br />
noch weitere rechtliche Aspekte die bei Kooperationen beachtet werden müssen.<br />
Diese werden in dem Kapitel rechtliche Rahmenbedingungen näher betrachtet.<br />
Welche Kooperationsmodelle es gibt, wie deren genaue Ausgestaltung aussehen<br />
kann sowie eine Schilderung der haftungsrechtlichen Seite erfolgt anschließend. Um<br />
den Umfang dieser Arbeit abzugrenzen, können aufgrund der Fallanzahl nicht alle<br />
Befunde berücksichtigt werden, sondern nur die Fälle bei denen es um Krampfadern<br />
(Varizen) geht. Wie dieser Befund genau aussieht, welche Behandlungsmöglichkeiten<br />
es gibt und wie der Behandlungspfad aussieht, wird <strong>im</strong> sechsten Kapitel erläutert.<br />
Zusätzlich wird auf die medizinischen Kennzahlen, sowohl deutschlandweit als auch<br />
nur auf das besagte Krankenhaus bezogen, eingegangen. Im darauffolgenden Kapitel<br />
wird der allgemeine Ablauf einer Prozesskostenrechnung kurz vorgestellt und <strong>im</strong><br />
Anschluss bewertet. Danach folgt der praktische Teil dieser Arbeit und die<br />
Prozesskostenrechnung der stationären Krampfaderpatienten wird ausführlich<br />
dargestellt. Dabei wird das praktische Vorgehen und die Auswertung der Ergebnisse<br />
mit anschließender Best<strong>im</strong>mung der Prozesskostensätze detailliert wiedergegeben.<br />
Diese Ergebnisse werden mit den vom Institut für Entgeltberechnung <strong>im</strong><br />
Krankenhaus (InEK) kalkulierten Kosten für den ärztlichen Dienst der<br />
entsprechenden Fallpauschalen verglichen. Dabei wird zunächst die Kostenmatrix<br />
und das Vorgehen bei der Kalkulation vorgestellt. Diese Methode wird sodann<br />
anhand einer Beispielrechnung verdeutlicht. Schlussendlich werden die Ergebnisse<br />
noch mit alternativen Vergütungsverfahren verglichen. Dies geschieht aus zwei<br />
Gründen. Zum einen soll dadurch die Höhe des Korridors bewertet werden und zum<br />
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