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PDF, 5,6 MB - Fachgebiet Management im Gesundheitswesen - TU ...

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Möglichkeiten der leistungsorientierten Vergütung von nicht angestellten<br />

Ärzten <strong>im</strong> stationären Sektor<br />

Zusammenhang zwischen Inanspruchnahme und Kostentreiber sollte langfristig<br />

proportional sein. In der gängigen Literatur werden oftmals Bezugsgröße und Kostentreiber<br />

als Synonyme verwendet. Für diese Arbeit wird festgelegt, dass die Bezugsgröße den<br />

Kostentreiber des Teilprozesses definiert und der Kostentreiber sich auf den Hauptprozess<br />

bezieht.<br />

Kostentreiber sollten <strong>im</strong>mer aus den gegebenen Informationen einfach ableitbar,<br />

proportional zur Beanspruchung der Ressourcen und verständlich sein (Coennenberg et al<br />

1993: 202).<br />

Oftmals ist es schwierig, gerade bei den Hauptprozessen, den richtigen Kostentreiber zu<br />

definieren, da mehrere Maßgrößen den Zeitverbrauch und damit auch die Kosten<br />

best<strong>im</strong>men. Bei einer Operation kann z.B. die Anästhesiezeit, die Leistungszeit oder die<br />

Schnitt-Naht-Zeit den Kostentreiber darstellen. Daher gilt es <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Einzelfall zu prüfen,<br />

welche Zeit als Kostentreiber geeignet ist.<br />

7.1.5 Bildung von Prozesskostensätzen<br />

Die Bildung der Prozesskostensätze erfolgt durch die Division der Prozesskosten (nur lmi-<br />

Kosten) durch die Prozessmenge (siehe Preißler 1995: 198):<br />

Pr ozesskosten<br />

[€]<br />

Pr ozesskoste nsatz [€ / Fall]<br />

= .<br />

Pr ozessmenge[<br />

Fall]<br />

Dadurch können die Kosten pro Prozessgröße, also für die einmalige Inanspruchnahme,<br />

ermittelt werden. Mit Hilfe der Prozesskostensätze können auch die Kosten für lmn-<br />

Prozesse errechnet werden.<br />

lmn − Plankosten<br />

Umlagesatz ( lmn)<br />

pro Pr ozess =<br />

× lmi − Pr ozesskostensatz<br />

lmi − Plankosten<br />

Die lmn-Plankosten berechnen sich aus der Summe alle lmn-Kosten (siehe ebenda, 200).<br />

lmi − Pr ozesskosten<br />

lmi − Pr ozesskostensatz<br />

=<br />

lmi − Pr ozessmenge<br />

Die Berechnung der lmn-Kosten über den Umlagesatz (lmn) wird dadurch begründet, dass<br />

mehr lmi-Prozesse auch mehr lmn-Kosten verursachen. Jedoch zeigt dieser Rechenschritt,<br />

dass die lmn-Kosten nicht zu 100 % verursachungsgerecht auf die Prozesse verrechnet<br />

werden können. Auf jeden Fall aber ist es detaillierter und realitätsnäher als bei der klassischen<br />

Zuschlagskalkulation. Der Gesamtprozesskostensatz, inklusive lmn- und lmi-Kosten<br />

je Teilprozess, ergibt sich aus dem Prozesskostensatz und dem Umlagesatz (lmn) des<br />

Teilprozesses.<br />

Sowohl für jeden Teilprozess, wie auch für alle Hauptprozesse, werden die<br />

Prozesskostensätze ermittelt. Die Prozesskostensätze für die Hauptprozesse können<br />

entweder durch Addition der Teilprozesskostensätze oder durch Division der<br />

Hauptprozesskosten durch die –menge berechnet werden.<br />

Durch diese Prozesskostensätze können die Kosten für die Geschäftsprozesse, <strong>im</strong><br />

Fallbeispiel für die DRG F39A und F39B, ermittelt werden. Diese können dann wiederum bei<br />

Bedarf auf die Fallzahl pro Monat oder Jahr hochgerechnet werden. Die Reihenfolge der<br />

Schritte wird <strong>im</strong> Praxisbeispiel etwas verändert und in Kapitel 8 genau erläutert.<br />

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