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PDF, 5,6 MB - Fachgebiet Management im Gesundheitswesen - TU ...

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Möglichkeiten der leistungsorientierten Vergütung von nicht angestellten<br />

Ärzten <strong>im</strong> stationären Sektor<br />

ausgegangen werden und die Mittelwerte sind demnach repräsentativ. Bei den<br />

Seitenastvarizen ist die Standardabweichung am höchsten, da dort nicht nach ein- und<br />

beidseitigen Eingriffen unterschieden wurde. Wurden das obere und untere 5 % Quantil<br />

nicht berücksichtig, sinkt die Standardabweichung bei allen Operationstypen, da die<br />

Extremwerte aus der Berechnung el<strong>im</strong>iniert wurden.<br />

Schlussendlich zeigt diese Analyse, dass es durchaus möglich ist, noch leistungsorientierter<br />

zu vergüten, indem zwischen V. saphena magna oder Seitenastvarizen und V. saphena parva<br />

Operationen unterschieden wird. Die V. saphena parva Operation könnte somit geringer<br />

pauschal vergütet werden.<br />

Wird das Minutengehalt aus der Prozesskostenrechnung für die Best<strong>im</strong>mung der Pauschale<br />

herangezogen, so liegt der durchschnittliche Wert für 2009 bei 4,04 €/min. Daraus ergibt<br />

sich eine Pauschale von 210,08 €/Fall für einen Eingriff an der V. saphena magna bzw. den<br />

Seitenastvarizen und 181,80 €/Fall für einen Eingriff an der V. saphena parva. Dabei sind in<br />

dieser Kalkulation noch nicht die Visiten und das Schreiben des OP Berichts inbegriffen. Im<br />

Schnitt fallen circa 10 min für das Schreiben an und jeweils circa 1 min pro Visite und das<br />

Codieren der DRG, also 12 min zusätzlich. Dies entspricht dann wiederum 48,48 € pro Fall.<br />

Die Pauschalen erhöhen sich daher auf circa 258 €/Fall bzw. 230 €/Fall. Wird das Gehalt der<br />

OP Schwester mitberücksichtigt, erhöhen sich die Pauschalen auf 294 €/Fall bzw.<br />

265,80 €/Fall.<br />

10.7 Fazit<br />

Bei der DRG F 39 A liegt der Vergütungskorridor zwischen 276,12 €/Fall und 414,90 €/Fall,<br />

der Durchschnitt für 2009 liegt bei 347,06 €/Fall. Dies ist das Ergebnis, wenn nur die Daten<br />

der InEK Kostenmatrix für die Vergütung herangezogen werden. Da die DRG F 39 A aber<br />

<strong>im</strong>mer geringere Kosten verursacht als sie Erlöse bringt, kann <strong>im</strong> Zuge der<br />

Vergütungsverhandlungen in einem angemessen Rahmen auch nach oben hin abgewichen<br />

werden.<br />

Bei der DRG F 39 B liegt der Vergütungskorridor zwischen 253 €/Fall und 329,65 €/Fall. Der<br />

Durchschnittswert 2009 liegt bei 266,14 € je Fall. Dieser Wert zeigt deutlich, dass der<br />

Großteil der Patienten Kurzlieger sind und, bei reiner Orientierung an den Kalkulationsdaten,<br />

eine Vergütung <strong>im</strong> Bereich der Obergrenze regelmäßig zu hoch wäre. Aber auch diese DRG<br />

erwirtschaftet Gewinne zwischen 300 € und 570 € pro Fall, wodurch eine Verhandlungsbasis<br />

geschaffen ist, die eine höhere Vergütung des Arztes ermöglicht.<br />

Wird die Vergütung der OP Schwester in der Arztpauschale mitberücksichtigt, verschiebt sich<br />

der Korridor um 54,18 € bzw. 35,52 € nach oben hin. Die neuen Korridore liegen dann einmal<br />

zwischen 330,30 € und 469,08 € für Eingriffe der DRG F 39 A und zwischen 288,52 €/Fall und<br />

365,17 €/Fall für Operationen der DRG F 39 B.<br />

Es kann noch stärker leistungsorientiert vergütet werden, wenn innerhalb der DRG F 39 B<br />

zusätzlich nach Operationstypen unterschieden wird. Auf Grundlagen der Kosten pro<br />

Minuten kann eine Operation an der V. saphena parva um circa 30 € geringer vergütet<br />

werden, als ein Eingriffe an der V. saphena magna oder den Seitenastvarizen.<br />

Beide DRGs bringen dem nordrhein-westfälischen Krankenhaus Gewinn, wodurch die<br />

Verhandlungsposition der externen Ärzte eine höhere Vergütung zu fordern, gestärkt wird,<br />

denn letztendlich werden die hohe Qualität der Operation sowie die gute ambulante Vor-<br />

und Nachversorgung der ausschlaggebende Punkt für die vergleichsweise kurzen Liegezeiten<br />

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