Inhaltsverzeichnis WBO-Geschäftsbericht 2002
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2.4 Positionen der Parteien zu Fragen des mittelständischen Omnibusgewerbes<br />
Der bdo hat im Juni den fünf damals im Bundestag<br />
vertretenen Parteien einen Fragenkatalog<br />
vorgelegt, in dem diese zu wichtigen<br />
Fragen des privaten Omnibusgewerbes Stellung<br />
nehmen sollten. Die Fragen wurden<br />
jeweils von den Verkehrspolitischen Sprechern<br />
der Fraktionen beatwortet, wobei die<br />
CDU/CSU ihre Position auf Nachfassen der<br />
Baden-Württembergischen Abgeorndeten<br />
Georg Brunnhuber und Hans-Joachim Fuchtel,<br />
nochmals präzisiert hat.<br />
SPD, Grüne und PDS setzen auf einen neuen<br />
Rechtsrahmen mit Veratwortungen hauptsächlich<br />
bei der öffentlichen Hand und<br />
flächendeckenden Ausschreibungen aller<br />
Verkehrsleistungen. Die Grünen wollen dabei<br />
alle für den Busverkehr eingesetzten öffentlichen<br />
Mittel (§ 45a PBefG, GVFG-Förderung,<br />
u.a.) bündeln und als "Regionalisierungsmittel<br />
Straße" den öffentlichen Aufgabenträgern<br />
zur Verfügung stellen. Die CDU/CSU<br />
bekennt sich zum mittelständischen Omnibusgewerbe<br />
als Produzent eigenwirtschaftlicher<br />
Verkehrsleistungen. Die defizitären<br />
Verkehrsleistungen öffentlicher Unternehmen<br />
sollten ausgeschrieben und an mittelständische<br />
Busunternehmen vergeben werden.<br />
Auch die FDP setzt sich für eine generelle<br />
Stärkung der unternehmerischen Komponente<br />
und des mittelständischen Gewerbes ein.<br />
Es müsse einen Ordnungsrahmen geben, der<br />
die mittelständischen Marktkräfte unterstütze<br />
und verkrustete Monopolstrukturen aufbreche<br />
und in einen fairen Ideen- und Leistungswettbewerb<br />
überführe.<br />
20<br />
Der Wettbewerb soll bei allen Parteien außer<br />
der PDS ohne Einschränkungen für alle gemeinwirtschaftlichen<br />
Verkehre gelten, ohne<br />
Ausnahmen für staatliche oder kommunale<br />
Unternehmen, denn gerade diese Bereiche<br />
seien am ineffizientesten und belasteten die<br />
öffentliche Hand daher am meisten. Die FDP<br />
fordert weitergehend sogar die Privatisierung<br />
der kommunalen Verkehrsunternehmen.<br />
Nach dem Willen der Parteien der Regierungskoalition<br />
soll auch weiterhin der<br />
Bahn eine wachsende Rolle zugebilligt<br />
werden. Das soll auch durch entsprechende<br />
finanzielle Leistungen der öffentlichen Hand<br />
untermauert werden. Für Grüne und PDS<br />
sollen die Regionalisierungsmittel in den<br />
Schienenverkehr fließen. Dagegen fordern<br />
CDU/CSU und FDP den Bus als wirtschaftlichstes<br />
Verkehrsmittel auch bei der Verteilung<br />
der Regionalisierungsmittel und bei der<br />
Einführung neuer ÖPNV-Konzepte stärker zu<br />
berücksichtigen. Eine größere Flexibilität bei<br />
der Verwendung der Regionalisierungsmittel<br />
sei notwendig.<br />
Alle Parteien sprechen sich für die steuerliche<br />
Gleichbehandlung aller Verkehrsträger aus.<br />
So soll Flugbenzin in Zukunft besteuert werden<br />
und die Mehrwertsteuer auch für den<br />
Luftverkehr gelten. Dies sei aber nur auf<br />
europäischer oder gar internationaler Ebene<br />
umsetzbar.