Inhaltsverzeichnis WBO-Geschäftsbericht 2002

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4 Modellversuch zur Berufsausbildung Jugendlicher zum/r Berufskraftfahrer/in Dem WBO ist es gelungen, einen bundesweit einmaligen viel beachteten Modellversuch zur Jugendlichen-Ausbildung zum/r Busfahrer/in zu realisieren In WBO-Mitgliedsunternehmen können jetzt jugendliche Schulabgänger eine qualifizierte Ausbildung beginnen, bereits mit 18 Jahren den Busführerschein erwerben und dann ins Berufsleben als Busfahrer/in einsteigen. Wer jetzt eine Ausbildung zum/r Berufskraftfahrer/in in Busbetrieben macht, hat hervorragende Zukunftschancen, denn die Busunternehmen im Land haben Nachwuchsprobleme. In drei Jahren fehlen rund 1000 Busfahrerinnen und Busfahrer. Um Abhilfe zu schaffen, haben der Verband Baden- Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. (WBO) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden- Württemberg, dem Wirtschaftsministerium und weiteren Institutionen den Modellversuch entwickelt. Die ersten Schulabgänger im Alter zwischen 16 und 18 Jahren haben im September letzten Jahres mit der Ausbildung begonnen, und sowohl die Betriebe als auch die Auszubildenden sind mit dem neuen Ausbildungsweg rundum zufrieden. Im Jahr 2002 haben 12 Jugendliche mit der Ausbildung zum/r Berufskraftfahrer/in in Busbetrieben begonnen. 5.000 Fahrerinnen und Fahrer sind in privaten Busunternehmen in Baden-Württemberg beschäftigt. Neben dem Linienverkehr sind viele auch im Reiseverkehr unterwegs und lernen Land und Leute in Europa kennen. Allerdings: zwei Drittel der Busfahrer/innen sind über 41 Jahre alt. Eine bessere Ausbildung soll dieser Entwicklung entgegenwirken. So trat zum 1. August 2001 eine neue Ausbildungsverordnung für Berufskraftfahrer mit erweiterten Inhalten in Kraft. Sie führt mit einem dreijährigen, dualen Ausbildungsgang zur qualifizierten Fachkraft im Busbetrieb. 41 Um das Berufsziel Busfahrer für Jugendliche interessant zu machen, wird der Einstieg direkt nach Schulabschluss ermöglicht, so dass die Zielgruppe der Haupt- und Realschüler im Rahmen des Modellprojekts bereits mit 18 Jahren den Busführerschein erwerben - bislang lag das Mindestalter bei 20 Jahren - und danach für Fahrten im Linienverkehr bis zu 50 Kilometer eingesetzt werden können. Dass der neue Ausbildungsweg eine "gute und innovative Sache" ist, stellte im April 2002 unter anderem auch Bundesarbeitsminister Walter Riester beim Besuch eines Busunternehmens in Göppingen fest. Neben dem WBO und dem Ministerium für Umwelt und Verkehr wird das Projekt vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Wirtschaftsministerium der IHK Region Stuttgart, den Arbeitsämtern und dem Bildungswerk der Busbetriebe getragen. Die theoretischen Inhalte der Ausbildung vermittelt eine Berufsschule im Blockunterricht. Den praktischen Teil lernen die Jugendlichen im Betrieb, mit dem sie einen Vertrag abschließen. Voraussetzung ist, dass das Unternehmen über einen geeigneten Ausbilder verfügt. Der Führerschein Klasse D wird, ebenfalls im Block, bei einer Fahrschule erworben. Das Modellprojekt soll über fünf Jahre laufen und drei Jahrgänge umfassen. Die Liste der Ausbildungsplätze in Baden-Württemberg kann über das Internet unter folgender Adresse abgerufen werden: www.busforum.de 4.2
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