Inhaltsverzeichnis WBO-Geschäftsbericht 2002
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3.6.2<br />
zusammengefasst. So etwas sollte es nach<br />
einhelliger Meinung auch im Landkreis Freudenstadt<br />
geben. Keines der Konzepte der<br />
Nachbarkreise konnte die Verantwortlichen<br />
aber überzeugen, also übertrug man die Ausarbeitung<br />
des Konzeptes den ortsansässigen<br />
Busunternehmen, die ja schon bewiesen hatten,<br />
dass Sie innovative Lösungen für den<br />
ÖPNV entwickeln und betreiben konnten.<br />
Unter der Prämisse, die Konstruktion so einfach<br />
und transparent wie möglich zu gestalten,<br />
entwickelten die Unternehmer in weniger<br />
als elf Monaten ein tragfähiges Konzept für<br />
einen Tarifverbund, in den auch die Bahn einbezogen<br />
wurde. Am 1. November 2001 war<br />
es dann so weit. Ab diesem Datum konnten<br />
die Bürger und Gäste des Landkreises Freu-<br />
3.7 Auf dem Weg zum Busverkehrssystem -<br />
Leitfaden "Optimierung von Busverkehren"<br />
Der ÖPNV muss attraktiver werden, um den<br />
Verkehrsinfarkt abzuwenden und die Herausforderungen<br />
der Zukunft zu meistern. Diese<br />
Erkenntnis ist in weiten Kreisen der Politik<br />
und der öffentlichen Meinung vorhanden. Sie<br />
ist die Basis, warum Millarden Euro in den<br />
Verkehr fließen.<br />
Bisher setzten Politik und Planer i.d.R. auf<br />
vertaktete Schienenverkehrssysteme, als Allheilmittel<br />
für eine Verbesserung des öffentlichen<br />
Verkehrs, in denen für den Bus nur<br />
eine Zubringerfunktion übrig blieb. Obwohl<br />
der Bus für viele Verbindungen Potentiale<br />
besitzt, die ihn der Schiene überlegen<br />
machen, war die Präferierung der Schiene<br />
gang und gäbe. Alternativen, was bei einer<br />
Investition in ein Busverkehrssystem unter<br />
Ausschluß und Einbeziehung vorhandener<br />
Schienenverkehre machbar wäre, wurden<br />
nicht untersucht und bewertet.<br />
Um diesen Mangel konstruktiv zu beheben<br />
und so zu einer sachlichen Bewertung von<br />
Mobilitätsalternativen zu kommen, hat sich<br />
34<br />
denstadt auch an Werktagen alle Verkehrsmittel<br />
zu einem einheitlichen Tarif benutzen.<br />
Während bei anderen Tarifverbünden die<br />
Subventionen weit in die Millionen gehen, fördert<br />
der Landkreis Freudenstadt den Verbund<br />
nur mit etwa 490.000 im Jahr, dazu kommen<br />
nochmals 323.000 aus der Landeskasse.<br />
Das wirtschaftliche Risiko und die Verantwortung<br />
tragen allein die Verkehrsunternehmen.Auf<br />
eine Sicherung der Alteinnahmen<br />
haben die Verkehrsunternehmen<br />
bewusst verzichtet. Alle Fahrten werden<br />
genau erfasst und die Einnahmen Fahrscheingenau<br />
den Unternehmen zugeschieden.<br />
Ein interessanter und transparenter Verbundansatz,<br />
der flexibler und weniger statisch<br />
ist als frühere Verbundmodelle.<br />
der <strong>WBO</strong> mit der Industrie- und Handelskammer<br />
Region Stuttgart (IHK) und dem Verkehrs-<br />
und Tarifverbund Stuttgart (VVS)<br />
zusammengetan und gemeinsam mit der<br />
renommierten Ingenieur Gesellschaft Verkehr<br />
(IGV) eine Studie erstellt, mit der analog zur<br />
Standardisierten Bewertung für Schienenverkehrsinvestitionen<br />
eine Planungs- und<br />
Bewertungsgrundlage für Busverkehrssysteme<br />
als Ergänzung und Alternative zur<br />
Schiene geschaffen wurde.<br />
Im Rahmen dieser Studie und als Ergebnis<br />
für die Praxis ist ein Anwenderleitfaden<br />
erschienen, der am 5. Februar <strong>2002</strong> im Rahmen<br />
eines hochkarätig besetzten Kongresses<br />
in Stuttgart vorgestellt wurde. Dieser Leitfaden<br />
gibt Anregungen und Hilfestellungen für<br />
die Planung von integrierten Busverkehrssystemen<br />
und zeigt auf, wie solche Systeme<br />
den ÖPNV kostengünstig und sehr effektiv<br />
verbessern können. Der Anwenderleitfaden<br />
kann kostenlos beim <strong>WBO</strong> bezogen werden.