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Inhaltsverzeichnis WBO-Geschäftsbericht 2002

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7.2<br />

Es zeichnet sich jedoch auch eine Veränderung<br />

der Zielgebietspräferenzen ab. So<br />

ist erwartungsgemäß das Interesse für die<br />

USA rückläufig (-17%). Für die USA setzt sich<br />

damit eine Entwicklung fort, die schon weit<br />

vor dem 11.September begonnen hat und<br />

ihre Ursachen vor allem im hohen $-Kurs<br />

hatte, seit dem September verstärkt durch die<br />

Folgen der Anschläge. Aber auch für<br />

Ägypten, Tunesien und Marokko sind starke<br />

Einbrüche im Interessenpotenzial (-18% bis<br />

-20%) festzustellen.<br />

Erfahrungswerte der letzten dreißig Jahren<br />

weisen jedoch nach, dass internationale<br />

Krisen oder Terroranschläge das Reiseverhalten<br />

der Urlauber nicht nachhaltig verändert<br />

haben. Allenfalls zeitweilige Richtungsänderungen<br />

der Reiseströme waren feststellbar.<br />

Wer die Absicht hatte, im Urlaub zu verreisen,<br />

hielt auch in Krisenzeiten - mit teilweise veränderten<br />

Reisezielen - daran fest. Die Reiselust<br />

wurde weder gestoppt noch dauerhaft<br />

gebremst. Die derzeitigen Auswirkungen von<br />

Krisen und Rezession auf den Tourismus<br />

sind also überschaubar und prognostizierbar<br />

- sofern beides nicht weiter eskaliert.<br />

Die Prognosen des Freizeit-Forschungsinstituts<br />

der British American Tobacco (BAT)<br />

für die nahe Zukunft sehen nicht schlecht<br />

aus, denn "Unfälle produzieren Staus“, Krisen<br />

und Rezession auch. Der Nachfragestau im<br />

Reisegeschäft wird sich schon bald auflösen.<br />

Vieles deutet auf einen Frühbucher-Boom im<br />

nächsten Jahr hin. Die Verbraucher neigen<br />

dazu, Versäumtes nachzuholen.<br />

Mehr verwöhnen als erleben, dies ist die Antwort<br />

der Verbraucher in unsicheren Zeiten.<br />

Das Wohlfühlen, das von innen kommt, wird<br />

als gangbarer Weg zum Wohlbefinden<br />

gewählt. Wellness heißt das Gebot der Stunde<br />

und die Erfolgsformel für Urlaubsanbieter,<br />

die nicht mehr bloß "Transport" und "Unterkunft"<br />

verkaufen, sondern auch Lebensfreude<br />

und Wohlergehen auf Zeit garantieren sollen:<br />

Service, Sauberkeit und Sicherheit, Klima,<br />

Kultur und Kulinarik, Gastfreundschaft,<br />

Gemütlichkeit und Geborgenheit. Der<br />

56<br />

Wunsch nach lauten Events, schnellen Erlebnistrips<br />

und grenzenlosen Abenteurern hält<br />

sich vorerst in Grenzen.<br />

Voll im Trend liegen bei den Deutschen Studienreisen,<br />

All-inclusive und gesundheitsorientierte<br />

Urlaubsformen. Die Wellness-<br />

Welle schwappt derzeit über Deutschland.<br />

Beim Vergleich der Interessensbekundungen<br />

für 20 verschiedene Urlaubsformen im Jahr<br />

1999 und <strong>2002</strong> ist das Interesse an einem<br />

Wellness-Urlaub um 125% gestiegen. Auch<br />

das Interesse an verwandten Urlaubsformen<br />

wie Fitnessurlaub (+51%) und Gesundheitsurlaub<br />

(+46%) nahmen deutlich zu.<br />

Fazit für den Bustourismus:<br />

Trotz des derzeit schwierigen konjunkturellen<br />

Umfeldes besitzt der Tourismus einen ungebrochenen<br />

Stellenwert. Weite Kreise der<br />

Bevölkerung sind bei stagnierendem oder<br />

fallendem Einkommen nicht bereit, auf Reisen<br />

zu verzichten. Sie schränken sich vielmehr<br />

in anderen Bereichen ein und schauen<br />

nach preisgünstigeren, sicheren Reiseangeboten.<br />

Hier bietet der Bustourismus beste<br />

Chancen. Sie werden noch erhöht durch die<br />

starke Zunahme der Einpersonenhaushalte<br />

und durch das Anwachsen der älteren Bevölkerungsgruppen,<br />

die zum Stammpublikum<br />

des Busses gehören.<br />

Die Busreiseunternehmen müssen allerdings<br />

wichtige Nachfragetrends erkennen und sie in<br />

ihren Angeboten - zielgruppenspezifisch aufbereitet<br />

- berücksichtigen. So wird der Omnibus<br />

seinen zweiten Rang hinter dem Pkw,<br />

insbesondere bei Städtereisen, Ausflugs- und<br />

Kurzreisen, weiter stabilisieren.

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