diplomarbeit die ambulante nachsorge nierentransplantierter ...

des sozialen Konstruktivismus widersprechen würde. Denzin lehnt die Anwendung von
Kriterien mit dem Argument ab, dass die Forscher ihre Texte in der ersten Person Sin-
gular verfassen, was die Frage nach Reliabilität und Validität insofern gegenstandslos
werden lässt, da die Kluft zwischen der beobachteten Person und der beobachteten
Realität überwunden sei. 6
7.2 Mayrings Gütekriterien qualitativer Forschung
Steinke postuliert, dass eine Kriteriendiskussion nur unter der Berücksichtigung der
jeweilig interessierenden Fragestellung, Methode, der Spezifität des Forschungsfeldes
sowie des Untersuchungsgegenstandes geführt werden kann. Der Widerspruch, für die
Vielzahl qualitativer Forschungsprogramme und ihrer stark eingeschränkten Standar-
disierbarkeit methodischer Vorgehensweisen einen universellen, allgemein verbindlichen
Kriterienkatalog zu formulieren, kann insofern relativiert werden, indem
• Gütekriterien zur Prüfung qualitativer Forschung nicht als standardisierte Tech-
nik, sondern als Orientierung betrachtet werden.
• je nach Fragestellung, Gegenstand und verwendeter Methode, die Kriterien unter-
suchungsspezifisch angewendet, d.h. konkretisiert, modifiziert und gegebenenfalls
durch weitere Kriterien ergänzt werden. 7
Ebenfalls kritisch der Übernahme der – aus der quantitativen Forschung stammenden
– klassischen Gütekriterien gegenüber steht Mayring, in dem er feststellt:
„Ein Grund dafür, dass qualitativ orientierte Forschung nach neuen Gü-
tekriterien suchen muss, ist auch, dass die klassischen Kriterien oft wenig
tragfähig sind.“ 8
Mayring folgt ebenfalls dem Grundsatz, dass die Gütekriterien den verwendeten Me-
thoden angemessen sein müssen. Er stellt sechs übergreifende Kriterien zur Beurteilung
6 vgl. Denzin, 1990: 231
7 vgl. Steinke, 2003: 321ff
8 Mayring, 1999: 115
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