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diplomarbeit die ambulante nachsorge nierentransplantierter ...

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12.2.1 Strategien bei der fachspezifischen Kommunikation<br />

Die in der Ambulanz tätigen Mediziner sind durch <strong>die</strong> verhältnismäßig geringe Dauer<br />

des Patientenkontaktes angehalten, in <strong>die</strong>sem Zeitraum möglichst schnell in Erfahrung<br />

zu bringen, ob seitens des Patienten Informationsmangel hinsichtlich z.B. Medikati-<br />

on besteht. Zu <strong>die</strong>sem Zwecke wenden <strong>die</strong> Mediziner unterschiedliche Strategien an,<br />

anhand derer sie etwaige Informations- oder Wissensdefizite abzuschätzen versuchen.<br />

So hat sich IP h01 angewöhnt, sich vom Patienten <strong>die</strong> Medikation erklären zu lassen.<br />

Dieser soll nun von sich aus <strong>die</strong> einzunehmenden Medikamente, deren Dosierung, sowie<br />

Zeitpunkt der Einnahme nennen.<br />

„[...] der Patient sollte selber sagen was er nimmt [...] ich versuche<br />

immer zu vermeiden es ihm vorzulesen [...] ich frag ihn und lass es mir<br />

aktiv von ihm erzählen.“<br />

Auch IP h02 wendet eine ähnliche Strategie an, in dem er den Versuch unternimmt,<br />

in einer Art Überprüfung etwaige Wissensdefizite hinsichtlich Medikamentenregime<br />

aufzudecken<br />

„Ich prüf es immer. Das mach ich immer. Dafür nehm ich mir Zeit,<br />

weil das ganz wichtig ist. [...] Das tu ich alles checken, vorher. Da nehm<br />

ich mir <strong>die</strong> Zeit, weil wenn man da jetzt <strong>die</strong> richtigen Weichen stellt, ist er<br />

richtig geschult.“<br />

Wieder andere Strategien werden angewendet, wenn ersichtlich ist, dass der Patient<br />

z.B. im Umgang mit den Medikamenten sehr nachlässig wird. So wendet IP d04 <strong>die</strong><br />

Strategie an, den Patienten in sehr direkter und an eine Drohung grenzender Weise <strong>die</strong><br />

Konsequenzen seines Handeln aufzuzeigen.<br />

„[...] ich machs dann wirklich schon so, dass ich sag: ’Ham’s Sie En-<br />

kelkinder? Wolln Sie <strong>die</strong>se Enkelkinder noch sehen wenn <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Schu-<br />

le kommen?’. [...] Bei irgendwelchen südländischen Männern funktionierts<br />

dann immer gut wenn man sagt: ’Wollns a Pflegefall werden? Sie werden<br />

wahrscheinlich nicht das Glück haben, einfach umzufallen und tot zu sein’“<br />

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