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diplomarbeit die ambulante nachsorge nierentransplantierter ...

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Zum derzeitigen Zeitpunkt ist – bei allen neuen Erkenntnissen – <strong>die</strong> Xenotransplan-<br />

tation noch als experimentelles Verfahren zu betrachten, weshalb an <strong>die</strong>ser Stelle nur<br />

hypothetische Szenarien konstruiert und dargestellt werden können. Im ersten Szenario<br />

findet <strong>die</strong> Xenotransplantation – aus z.B. immunologisch unüberwindbaren Gründen –<br />

keinen Einzug in <strong>die</strong> klinische Routine, was bedeuten könnte, dass es hinsichtlich der be-<br />

stehenden Verteilungsmodi und ethischen Themenfeldern zu keinen Änderungen käme.<br />

Ein zweites Szenario könnte sich so darstellen, dass <strong>die</strong> Xenotransplantation insofern<br />

Einzug in <strong>die</strong> klinische Routine gefunden hat, als dass <strong>die</strong> Produktion der Xenotrans-<br />

plantate sehr aufwändig und/oder kostenintensiv sind oder aber auch mit humanen<br />

Transplantaten hinsichtlich Prognose nicht vergleichbar sind. Dies würde eine Neure-<br />

gelung der Verteilungskriterien sowie <strong>die</strong> Zuteilung zu einem humanen oder tierischen<br />

Transplantat erfordern, um <strong>die</strong> Verteilungsgerechtigkeit zu erhöhen. Im dritten – und<br />

aus Perspektive der Empfänger wünschenswerten – Szenario ersetzen Xenotransplanta-<br />

te vollständig humane Organe. Konflikte um <strong>die</strong> Rechtfertigung einer Organentnahme<br />

würden eine Entschärfung erfahren, allerdings würde es zu einer Diskussion hinsichtlich<br />

Verwendung genetisch veränderter Tiere zu Transplantationszwecken führen. 6<br />

3.2 Immunsuppressive Therapie<br />

Zur Vermeidung von Abstoßungsreaktionen ist eine lebenslange immunsuppressive The-<br />

rapie unerlässlich. Diese erfolgt bereits in der Frühphase nach der Transplantation<br />

durch Kombination mehrerer immunsuppressiver Substanzen in relativ hohen Dosen,<br />

welche bei stabilem Verlauf in der Intensität reduziert werden sollen, um einerseits das<br />

Infektions - und Malignomrisiko, sowie andererseits <strong>die</strong> substanzspezifischen Neben-<br />

wirkungen der Immunsuppressiva zu minimieren. Anzustreben ist eine ausgewogene<br />

Balance zwischen effektiver Wirkung der eingesetzten Substanzen und akzeptablen<br />

Nebenwirkungen für den Patienten. Verschiedene Substanzen müssen nach regelmä-<br />

ßig kontrollierten Blutspiegeln dosiert werden, wobei sowohl klinische Gesichtspunkte<br />

als auch andere Laborbefunde in <strong>die</strong> Entscheidung hinsichtlich Dosierung einbezogen<br />

werden. Dank permanenter Weiterentwicklung stehen heute mehrere Substanzgruppen<br />

6 vgl. Hauser, 2003: 344f<br />

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