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diplomarbeit die ambulante nachsorge nierentransplantierter ...

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9.7 Wie wird man zum Experten?<br />

Der Adressatenkreis von Experteninterviews reicht von Führungsspitzen der Politik,<br />

Wirtschaft, Justiz, Verbänden bis Vertretern der Wissenschaft – z.B. Medizin – und<br />

können als Funktionseliten betrachtet werden. Sie alle haben gemein, dass sie Teil<br />

des interessierenden Handlungsfeldes sind und nicht von außerhalb – im Sinne eines<br />

Gutachters – zum interssierenden Handlungsfeld Stellung nehmen.<br />

Der Expertenstatus wird hierbei in gewisser Weise vom Forscher verliehen, d.h.<br />

abhängig vom jeweiligen Forschungsinteresse und begrenzt auf eine spezifische Fra-<br />

gestellung wählt <strong>die</strong>ser <strong>die</strong> potentiellen Interviewpartner aus und spricht als Experte<br />

an:<br />

• wer Verantwortung für den Entwurf, Implementierung und bzw. oder Kontrolle<br />

einer Problemlösung hat<br />

• über privilegierten Zugang zu Informationen hinsichtlich Personengruppen und<br />

bzw. oder Entscheidungsprozessen verfügt 17<br />

Wie sich im Rahmen der Interviews zur vorliegenden Arbeit zeigte, ist es oftmals<br />

nicht <strong>die</strong> oberste Ebene einer Organisation, auf der Experten zu suchen sind, <strong>die</strong> über<br />

aufschlussreiches Wissen hinsichtlich des Forschungsgegenstandes verfügen, sondern <strong>die</strong><br />

zweite oder dritte Ebene darunter. Dies erklärt sich durch den Umstand, dass hier<br />

Entscheidungen vorbereitet und durchgesetzt werden müssen und demnach auch hier<br />

das detaillierteste Wissen über <strong>die</strong> Strukturen und vor allem interessierende Ereignisse<br />

vorhanden sind.<br />

Dies soll natürlich das Wissen der obersten Ebene nicht schmälern, doch unter-<br />

scheidet sich das Wissen zwischen den einzelnen Hierarchieebenen insofern, als dass <strong>die</strong><br />

obere Ebene über ein weit größeres Gesamtwissen über <strong>die</strong> Gesamtstruktur der Orga-<br />

nisation, insbesondere im Kontext der Gesamtstruktur der Klinik, verfügt. So verfügt<br />

<strong>die</strong>se Ebene – neben dem fachspezifischen – detailliertes Wissen über <strong>die</strong> Entstehung<br />

und Entwicklung der interessierenden Funktionseinheit Ambulanz, sowie deren Ein-<br />

bindung in <strong>die</strong> Gesamtorganisation der Klinik. Dieser Umstand ist wohl nicht nur auf<br />

17 vgl. Meuser/Nagel, 2002: 73f<br />

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