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diplomarbeit die ambulante nachsorge nierentransplantierter ...

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<strong>die</strong> seitens der Mediziner als dominant erlebt werden. Diese Gruppe unterscheidet sich<br />

insofern, als sie durch ihr dominantes Auftreten eine direkte Kommunikation zwischen<br />

Patienten und Mediziner erschweren. So erleben <strong>die</strong> Mediziner <strong>die</strong>se Bezugspersonen<br />

als in einer Weise dominant, dass es in Ausnahmefällen sogar notwendig erscheint, <strong>die</strong><br />

Bezugsperson aus dem Ambulanzraum zu komplementieren um mit dem Patienten oh-<br />

ne Umwege über <strong>die</strong> Bezugsperson sprechen zu können. Vor allem bei älteren Paaren<br />

erleben <strong>die</strong> Mediziner eine Situation, in welcher <strong>die</strong> Bezugsperson versucht, mittels Be-<br />

stätigung durch den Mediziner, dem Patienten <strong>die</strong> eigene Meinung aufzuzwingen bzw.<br />

bestätigen zu lassen. Wenngleich <strong>die</strong>ses Verhalten der Bezugsperson insofern zu Proble-<br />

men führen kann, indem der Patient nun verleitet ist, Teile seiner Selbstverantwortung<br />

an <strong>die</strong> Bezugsperson abzugeben, so darf das Verhalten der Bezugsperson nicht als bös-<br />

williger Akt, sondern muss als Ausdruck von Fürsorge betrachtet werden, welche <strong>die</strong><br />

fließende Grenze zwischen „soviel wie notwendig“ bei gleichzeitigem „so wenig wie mög-<br />

lich“ überschritten hat. Wenn auch <strong>die</strong> Mediziner <strong>die</strong>se spezielle Situation mitunter als<br />

problematisch erleben, so bringen sie der Bezugsperson gleichzeitig auch Verständnis<br />

entgegen indem sie betonen, dass <strong>die</strong> Bezugspersonen <strong>die</strong> gleichen Ängste, Sorgen und<br />

Belastungssituationen erleben wie <strong>die</strong> Patienten selbst. 1<br />

13.2 Kommunikation und Beratung als Bestandteil<br />

der Nachsorge<br />

Die Mediziner erleben <strong>die</strong> Ambulanz als einen Arbeitsbereich, in welchem es gilt, trotz<br />

permanent steigender Patientenzahlen jeden einzelnen Patienten bei gleichbleibenden<br />

Personal- und Zeitressourcen seinen Bedürfnissen entsprechend zu behandeln. Im Zu-<br />

sammenhang mit der Kommunikation bedeutet <strong>die</strong>s aus Sicht der Mediziner in verhält-<br />

nismäßig kurzer Zeit möglichst viel und genaue Informationen über bestehende oder<br />

potentielle Gesundheitsprobleme von den Patienten zu erhalten. Dieser Umstand zeigt<br />

seine Auswirkungen auch in der fachlichen, sowie zwischenmenschlichen Kommunikati-<br />

on mit dem Patienten. Um <strong>die</strong>se, für eine den Bedürfnissen entsprechende Behandlung<br />

1 vgl. Seidl/Walter, 2005: 91ff<br />

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