diplomarbeit die ambulante nachsorge nierentransplantierter ...

• Eine vollkommen vorurteilsfreie Forschung ist nie möglich, deshalb ist das
Vorverständnis bezüglich des Forschungsgegenstandes zu explizieren.
• Die Introspektion, d.h. das Zulassen eigener Erfahrungen mit dem Forschungs-
gegenstand, ist ein legitimes Erkenntnismittel.
• Forschung ist ein Prozess der Auseinandersetzung mit dem Gegenstand und
somit als Forscher-Gegenstand-Interaktion anzusehen
4. „Humanwissenschaftliche Gegenstände müssen immer möglichst in ihrem natür-
lichen, alltäglichen Umfeld untersucht werden.“
5. „Die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse humanwissenschaftlicher Forschung
stellt sich nicht automatisch über bestimmte Verfahren her; sie muss im Ein-
zellfall schrittweise begründet werden.“ 16
Das Postulat der schrittweisen Verallgemeinerbarkeit lässt sich differenzieren in
die Forderungen
• nach argumentativer Verallgemeinerung durch den Verweis der Option zur
Induktion, sowie
• als Ziel der Verallgemeinerung die Formulierung eines Regelbegriffs anstelle
eines starren Gesetzesbegriffes
• die Ergebnisse dahingehend zu prüfen, an welchen Stellen eine Quantifi-
zierung sinnvoll ist 17
Ziel dieser Postulate ist, in konkreten Handlungsanweisungen zu münden, wofür sie
jedoch noch zu abstrakt und zu allgemein sind. Erst wenn die Postulate in konkrete
Handlungsanweisungen münden, können Anspruch und Wirklichkeit qualitativen Den-
kens überprüft und eingeschätzt werden. Ausgehend von den fünf Postulaten unter
Berücksichtigung der Differenzierungen lässt sich nach Mayring ein Modell mit 13 Säu-
len konstruieren (siehe Grafik 6.1, Seite 82) sowie von diesem Standards qualitativer
Forschung ableiten. 18 Auf diese soll nun nachfolgend erläuternd eingegangen werden.
16 Mayring, 1999: 9-12 (alle 5 Postulate)
17 vgl. Mayring, 1999: 13f
18 vgl. ebd.
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