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diplomarbeit die ambulante nachsorge nierentransplantierter ...

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gan, bzw. eine sog. Full-House-Niere auf allen sechs HLA-Loci eine Übereinstimmung<br />

aufweist. Wenn auch noch andere Gewebeantigene für den Transplantationserfolg ver-<br />

mutet werden, können <strong>die</strong>se derzeit noch nicht definiert werden und so müssen <strong>die</strong><br />

Verteilungskriterien auf das HLA-System sowie auf <strong>die</strong> Crossmatch-Untersuchung be-<br />

schränkt werden. Vor allem das Langzeitüberleben des Transplantats wird von der<br />

HLA-Kompatibilität beeinflusst und so zeigen vollidentische Nieren ein signifikant bes-<br />

seres Transplantatüberleben. Mit jedem Mismatch nimmt <strong>die</strong> Transplantatüberlebens-<br />

rate geringfügig ab, wobei <strong>die</strong> Unterschiede unter den heute zur Verfügung stehenden<br />

immunisuppressiven Medikamenten weniger deutlich wird. Besonders entscheidend für<br />

das Transplantatüberleben – korrekterweise für den Empfänger – ist der Grad der<br />

HLA-Kompatibilität bei immunologischen Risikopatienten. 4<br />

3.1.3 Hypothetisches Szenario: Xenotransplantation<br />

Unter dem Begriff Xenotransplantation ist <strong>die</strong> Organverpflanzung zwischen genetisch<br />

differenten Lebewesen zu verstehen, <strong>die</strong> nicht der selben Rasse bzw. Spezies angehö-<br />

ren, demnach also auch von Tierorganen auf den Menschen. Wie bereits im geschicht-<br />

lichen Überblick der NTX dargestellt, wurden zu Pionierzeiten Xenotransplantationen<br />

durchgeführt, welche jedoch wegen der Inkompatibilität der speziesspezifischen Prote-<br />

ine scheiterten. Mittlerweile ist man durch neue Erkenntnisse in der Molekularbiologie<br />

so weit, dass Tierorgane derart modifiziert werden können, um zukünftig vielleicht als<br />

Spenderorgane verfügbar zu sein. Diese Überlegungen sind immer unter dem Gesichts-<br />

punkt eines enormen Organmangels zu betrachten. Die Verwendung sog. konkordanter,<br />

d.h. phynogenetisch dem Menschen nahestehender Tierarten – wie z.B. der Menschenaf-<br />

fe – verbietet sich einerseits aus ethischen Gründen, andererseits birgt sie gerade wegen<br />

der verwandten Art <strong>die</strong> Übertragung von Krankheitserregern in sich. Ein dem Men-<br />

schen phynogenetisch entfernteres Tier ist das Hausschwein, welches nicht nur als Nah-<br />

rungsmittellieferant etabliert und damit dessen Nutzung gesellschaftlich akzeptiert ist,<br />

sondern bereits seit Jahrzehnten für Herzklappenersatz und Schweineinsulin eingesetzt<br />

wird. Auch <strong>die</strong> Größe der Schweineorgane ist mit jenen der Menschen gut kompatibel. 5<br />

4 vgl. Hauser, 2003: 240ff<br />

5 vgl. Hauser, 2003: 326f<br />

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