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diplomarbeit die ambulante nachsorge nierentransplantierter ...

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B in Frage kommen. Im Falle der Lebendspende sind Spender mit der Blutgruppe 0 –<br />

ähnlich der Situation in der Transfusionsimmunologie – Universalspender.<br />

Die HLA-Typisierung erfolgt mittels serologischer und molekularbiologischer Me-<br />

thoden um <strong>die</strong> Gene – insbesondere im DR-Bereich – zu identifizieren, wobei <strong>die</strong><br />

durchführenden Laboratorien strengen Qualitätskontrollen unterliegen um <strong>die</strong> Zahl der<br />

Fehltypisierungen möglichst gering zu halten. Der Major Histocomnpatibility Complex<br />

(MHC) ist auf dem kurzen Arm des Chromosoms 6 lokalisiert, welches als bei allen<br />

Spezies vorkommender Genkomplex identifiziert wurde und für <strong>die</strong> wesentlichen Trans-<br />

plantationsantigene wichtig ist. Hierbei unterscheidet man drei Regionen des MHC-<br />

Komplexes, wobei Region I und II beim Menschen <strong>die</strong> sog. HLA-Moleküle (human<br />

leucocyte antigen) ko<strong>die</strong>ren, <strong>die</strong> bei der Verteilung der Transplantatniere berücksich-<br />

tigt werden müssen. Die Nomenklatur der HLA-Moleküle zeigt <strong>die</strong> Vielfalt des HLA-<br />

Systems und ist <strong>die</strong> Grundlage für <strong>die</strong> Vergabe von Nierentransplantaten. Hinsichtlich<br />

des genetischen Prinzips des MHCs ist erklärend anzumerken, dass jeder Mensch zwei<br />

Chromosomen 6 und somit zwei MHC-Haplotypen besitzt, welche von jedem Eltern-<br />

teil vererbt wurden. Aufgrund autosomal kodominanter Vererbung ist der Phänotyp<br />

definiert als <strong>die</strong> kombinierte Expression beider Haplotypen, d.h. jedes Kind erhält ein<br />

Chromosom und damit einen Haplotyp von einem Elternteil. Da bei jedem Elternteil<br />

zwei Chromosomen 6 vorhanden sind, bestehen vier Kombinationsmöglichkeiten für<br />

<strong>die</strong> Kinder. Nach den Mendel-Regeln 2 besteht für ein Kind bezüglich HLA-Antigenen<br />

jeweils <strong>die</strong> 25%ige Wahrscheinlichkeit ein völlig identisches oder ein völlig unterschied-<br />

liches Geschwister zu haben sowie <strong>die</strong> 50%ige Wahrscheinlichkeit eine haplotype Iden-<br />

tität mit dem Geschwister aufzuweisen. Die biologische Funktion der MHC-Antigene<br />

besteht in der Präsentation antigener Peptide gegenüber der T-Lymphozyten. Als ab-<br />

2 Mendel-Regel: statistische Regelmäßigkeiten des Erbgangs autosomaler, nicht gekoppelter Gene.<br />

1. Uniformitätsregel: Individuen der ersten Filialgeneration reinrassiger Eltern sind gleichartig (also<br />

genotyp. und phänotyp. zugleich) 2. Spaltungsregel: Individuen der zweiten Generation spalten immer<br />

ein einem ganz bestimmten Verhältnis auf, und zwar 1:2:1; es entstehen aus heterozygoten Elternpaa-<br />

ren 50% homozygote und 50% heterozygote Individuen. 3. Unabhängigkeitsregel: Wenn sich <strong>die</strong> zur<br />

Kreuzung kommenden Individuen in mehr als einem Anlagepaar unterscheiden, so verhalten sich <strong>die</strong><br />

einzelnen Anlagepaare in bezug auf <strong>die</strong> Spaltungserscheinungen unabhängig voneinander (Ausnahme<br />

durch genetische Koppelung). Quelle: Psychrembel. Klinisches Wörterbuch. 256. Auflage. Seite 1045.<br />

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