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diplomarbeit die ambulante nachsorge nierentransplantierter ...

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Trotzdem aller positiven Aspekte wird der Kontakt zur Bezugsperson von den Me-<br />

dizinern nicht ausschließlich als unterstützend empfunden. So erleben <strong>die</strong> Mediziner<br />

ebenso einen Typus Bezugsperson, der insofern als negativ erlebt wird, als <strong>die</strong>ser durch<br />

seine Dominanz dem Patienten gegenüber, eine deutlich hemmenden Faktor bei z.B.<br />

der Kommunikation darstellen. Die Grenze zwischen engagierter bzw. unterstützender<br />

und hemmender weil dominanter Bezugsperson ist fließend, oder wie IP d04 treffend<br />

feststellt<br />

„Die Frage ist eher, ab welchem Zeitpunkt ist der Angehörige für den<br />

Patienten nicht mehr gut.“<br />

12.1.7 Die dominante Bezugsperson<br />

Diese Gruppe von Bezugspersonen zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie sich<br />

auf eine Art in das Geschehen einbinden, welche <strong>die</strong> Kommunikation zwischen Medi-<br />

ziner und Patienten derart erschwert, dass es sogar manchmal notwendig erscheinen<br />

lässt, den Angehörigen des Behandlungsraums zu verweisen. Kennzeichnend für <strong>die</strong>se<br />

Kommunikationssituation ist, dass z.B. Fragen seitens der Mediziner an den Patienten<br />

nicht von <strong>die</strong>sem, sondern von dessen Bezugsperson beantwortet werden. Ebenso stellt<br />

<strong>die</strong> Bezugsperson „im Namen des Patienten“ unmotiviert Fragen an den Mediziner,<br />

weiß IP d03 zu berichten. Die Konsequenz daraus ist, dass der Patient selbst nicht <strong>die</strong><br />

Gelegenheit bekommt, sich zu den gestellten Fragen zu äußern bzw. selbst Fragen an<br />

den Mediziner zu stellen.<br />

„Und oft wird’s umgedreht, da ist der, der mitkommt, der Dominante<br />

und lässt den Patienten gar nicht reden.“<br />

IP d04 untermauert <strong>die</strong>se Aussage und nennt seine Vorgehensweise um <strong>die</strong>se Situati-<br />

on zu beenden. Trotzdem kann der Interviewpartner das Verhalten der Bezugsperson<br />

nachvollziehen und sieht einen möglichen Grund dafür in der Sorge um den Patienten<br />

und den damit verbundenen Sorgen und Ängste der Bezugspersonen.<br />

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