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diplomarbeit die ambulante nachsorge nierentransplantierter ...

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Die Offenheit: Hoffmann-Riem stellt <strong>die</strong> Offenheit dem Untersuchungsgegenstand ge-<br />

genüber als eines der Hauptprinzipien qualitativer Forschung dar, ohne <strong>die</strong> eine saubere<br />

Deskription nicht möglich ist. 21 Das Prinzip der Offenheit lässt sich auf theoretischer<br />

Ebene insofern festmachen, als <strong>die</strong>ses vor allem auf <strong>die</strong> Kritik strenger hypothesengelei-<br />

teter Forschung abzielt. Demnach sei es nur wissenschaftlich, wenn vor der empirischen<br />

Untersuchung des Gegenstandes theoretisch fun<strong>die</strong>rte Hypothesen formuliert wurden,<br />

welche dann nur noch am Gegenstand überprüft werden. Natürlich bleiben theoretische<br />

Vorstrukturierungen und Hypothesen wichtige Erkenntnismittel, doch gesteht man sich<br />

mehr Offenheit dem Gegenstand gegenüber zu, behält man während des gesamten For-<br />

schungsprozesses <strong>die</strong> Augen für „Unerwartetes“ offen. Auf methodischer Ebene sind<br />

vor allem <strong>die</strong> Verletzungen des Prinzips Offenheit augenscheinlich. Können <strong>die</strong> ange-<br />

wandten Auswertungsinstrumente wichtiges Datenmaterial nicht erfassen und kommt<br />

es daher oftmals zur Co<strong>die</strong>rung „nicht einzuordnen“ oder „Sonstiges“, muss man auch<br />

in <strong>die</strong>sem Fall offen für Revisionen und Ergänzungen sein. 22 Der von <strong>die</strong>ser Säule ab-<br />

zuleitende Standard lautet demnach:<br />

2. Standard:„Der Forschungsprozess muss so offen dem Gegenstand ge-<br />

genüber gehalten werden, dass Neufassungen, Ergänzungen und Revisionen<br />

sowohl der theoretischen Strukturierung und Hypothesen als auch der Me-<br />

thoden möglich sind, wenn der Gegenstand <strong>die</strong>s erfordert.“<br />

Die Methodenkontrolle: Ein Ergebnis kann nur über jenen Weg nachvollzogen werden,<br />

der zu dem Ergebnis geführt hat. Die besten Ergebnisse sind sinnlos, wenn sie nicht über<br />

ein methodisch kontrolliertes Verfahren abgesichert sind, d.h. nicht überprüfbar sind.<br />

Dieser Umstand impliziert, dass je offener das Vorgehen ist, umso genauer der Ablauf<br />

des Forschungsprozesses beschrieben werden muss, in dem jede einzelne Verfahrensweise<br />

expliziert und dokumentiert wird. Ebenso bedeutet methodisch kontrolliertes Vorgehen<br />

auch Regelgeleitetheit, d.h., dass offene Verfahren dadurch abgesichert werden, in dem<br />

sie nach einer systematischen Prozedur ablaufen. Die Verfahrensschritte lassen sich<br />

21 vgl. Hoffmann-Riem, 1980<br />

22 vgl. Mayring, 1999: 16f<br />

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