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diplomarbeit die ambulante nachsorge nierentransplantierter ...

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des Befragten Thema sind, sondern ggf. technische Details, Formeln sowie statistische<br />

Kennzahlen ohne Forschungsrelevanz.<br />

Als spezifischer Vorteil erweist sich <strong>die</strong> Akzeptanz des Interviewers als Co-Experte<br />

allerdings dann, wenn <strong>die</strong>ser sein fachlich-inhaltliches Interesse insofern unter Beweis<br />

stellt, in dem er sein eigenes Wissen einbringt und engagiert diskutiert. Somit ist auch<br />

der Befragte zu entsprechendem Engagement bereit und gibt Informationen und Wissen<br />

preis, welches in anderen Rollen- und Kompetenzzuschreibungen kaum zugänglich wäre.<br />

Die nun eigenständige Dynamik des Interviews und diskussionsorientierte Gesprächs-<br />

situation liegt häufig im Interesse des Forschers, da <strong>die</strong>ser dadurch <strong>die</strong> Möglichkeit er-<br />

hält, vorläufige Ergebnisse seiner Untersuchung ins Forschungsfeld „zurückzuspiegeln“,<br />

um auf <strong>die</strong>se Weise kritische Bewertungen zu seiner Person zu erhalten und ebenso<br />

zumindest ansatzweise <strong>die</strong> Diskussion zur kommunikativen Vali<strong>die</strong>rung nutzen kann. 8<br />

8.3.2 Der Interviewer als „Experte einer anderen Wissenskultur“<br />

Bei einer Kompetenzzuschreibung des Interviewers als Experte einer anderen Wissens-<br />

kultur wird – vergleichbar mit der Rollenerwartung des Interviewers als Co-Experte<br />

– ebenfalls hohe Kompetenz und Fähigkeit unterstellt, wobei jedoch <strong>die</strong> unterschiedli-<br />

che professionelle Herkunft des Gesprächspartners berücksichtigt wird. Ein gemeinsa-<br />

mes Kerninteresse unterstützt <strong>die</strong> Fokussierung des Interviews, wobei Klarheit darüber<br />

herrscht, dass jeweils vor dem Hintergrund divergierender Wissensbestände, norma-<br />

tiver Zielsetzungen sowie praktischer Handlungszwänge argumentiert wird. Dies hat<br />

zur Folge, dass der Interviewer seitens des Befragten zwar als Experte, jedoch nicht<br />

als Fachkollege, sondern als Vertreter einer anderen Disziplin betrachtet wird. Die Ge-<br />

sprächsführung ist bei <strong>die</strong>ser Rollenerwartung nicht nur stärker unter didaktischen<br />

Gesichtspunkten formuliert, sondern werden auch fachspezifische Termini spärlicher<br />

verwendet und ggf. deutlicher expliziert als <strong>die</strong>s bei der Kompetenzzuschreibung des<br />

Co-Experten der Fall ist. Oftmals ist das Verhalten des Befragten durch eine gewis-<br />

se Unsicherheit gekennzeichnet, <strong>die</strong> sich darauf begründet, dass Unkenntnis darüber<br />

besteht, in welchem Maße Kenntnisse den Fachbereich des Befragten betreffend beim<br />

8 vgl. Bogner/Menz, 2002: 50ff<br />

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