Gesamt-Entwurf Koalitionsvertrag
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<strong>Koalitionsvertrag</strong> zwischen CDU, CSU und FDP<br />
V. SICHERER FRIEDEN<br />
Durch Partnerschaft und Verantwortung in Europa und der Welt<br />
Deutschlands Zukunft in Frieden, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand ist untrennbar<br />
mit der politischen Entwicklung Europas und der Welt verbunden. Wir stehen<br />
für eine Politik, die gleichermaßen den Interessen unseres Landes in einem vereinten<br />
Europa dient und zum Frieden in der Welt beiträgt. Deshalb nehmen wir<br />
eine gestaltende Rolle in den Bündnissen und internationalen Organisationen ein,<br />
in denen wir mitwirken.<br />
Unser politisches Handeln wird von den Werten des Grundgesetzes und dem Ziel<br />
geleitet, die Interessen unseres Landes zu wahren. Wir bekennen uns zur Universalität<br />
der Menschenrechte, zur Rechtsstaatlichkeit und zur Herrschaft des Rechts<br />
in den internationalen Beziehungen und betrachten Menschenrechtspolitik als<br />
zentrale Konstante deutscher Außen- und Sicherheitspolitik.<br />
Wir setzen auf starke Partnerschaften und wirksame multilaterale Strukturen. Dabei<br />
stehen die Transatlantische Zusammenarbeit und die Europäische Einigung im<br />
Zentrum unserer Politik. Ein starkes Atlantisches Bündnis und ein handlungsfähiges<br />
Europa ergänzen einander.<br />
Die Auswirkungen der Finanzkrise haben die Notwendigkeit eines gemeinsamen<br />
und geregelten Vorgehens aller Akteure in der Globalisierung deutlich gemacht.<br />
Wir treten dafür ein, die Instrumente der globalen Steuerung anzupassen. Das gilt<br />
für die Vereinten Nationen ebenso wie für den Internationalen Währungsfonds, die<br />
Weltbank oder die Gipfeltreffen der G-7 und der G-8. Neue globale Steuerungsinstrumente<br />
und Formate wie G-20 sind notwendig, weil sie aufstrebenden Schwellenländern<br />
Mitsprache und Mitverantwortung im Kreis der wichtigsten Wirtschaftsnationen<br />
geben.<br />
Als Exportnation haben wir ein hohes Interesse an einer freiheitlichen Ordnung der<br />
Weltwirtschaft auf Grundlage der Charta für nachhaltiges Wirtschaften sowie an<br />
freien und sicheren Verkehrswegen. Als wirkungsvollen Schritt gegen Protektionismus<br />
streben wir einen raschen Abschluss der Verhandlungen in der Welthandelsorganisation<br />
(Doha-Runde) an. Internationaler Terrorismus, organisierte Kriminalität<br />
und Piraterie, Klimawandel, Armutsbekämpfung, Nahrungsmittel- und<br />
Ressourcensicherheit sowie Seuchen und Krankheiten gehören heute zu den großen<br />
Themen, aus denen sich sicherheitspolitische Risiken ergeben und die nur<br />
gemeinsam bewältigt werden können.<br />
Wir bekennen uns zur Stärkung der Vereinten Nationen und setzen uns für ihre<br />
umfassende Reform ein. Wir setzen uns dafür ein, dass die Strukturen dieser<br />
Weltorganisation die heutigen Realitäten widerspiegeln. Vor diesem Hintergrund<br />
streben wir weiterhin im Rahmen einer <strong>Gesamt</strong>reform und im Sinne des Vertrages<br />
von Lissabon einen gemeinsamen ständigen Sitz der EU im Sicherheitsrat an. Auf<br />
dem Weg dorthin bleibt Deutschland bereit, mit der Übernahme eines ständigen<br />
Sitzes im Sicherheitsrat größere internationale Verantwortung zu übernehmen. Wir<br />
streben für die Wahlperiode 2011/2012 einen nicht-ständigen Sicherheitsrat-Sitz<br />
an und sind gegebenenfalls auch zeitlich begrenzten Zwischenschritten auf dem<br />
Weg zu einem ständigen Sitz gegenüber aufgeschlossen.<br />
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