Gesamt-Entwurf Koalitionsvertrag
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<strong>Koalitionsvertrag</strong> zwischen CDU, CSU und FDP<br />
1. Wachstum und Aufschwung<br />
I. WOHLSTAND FÜR ALLE<br />
Durch nachhaltiges Wirtschaften<br />
Unsere wirtschaftspolitische Leitlinie ist die Soziale Marktwirtschaft. Sie greift weit<br />
über ökonomische Ziele hinaus, ist ein unverzichtbarer Teil einer freiheitlichen offenen<br />
Gesellschaft. Wir achten, schützen und verteidigen die Wirtschaftsordnung<br />
der Sozialen Marktwirtschaft mit aller Kraft. Das System der Sozialen Marktwirtschaft<br />
hat nicht nur zu großem Wohlstand breiter Bevölkerungsgruppen, sondern<br />
auch zu einem einmaligen sozialen Frieden in der Bundesrepublik Deutschland<br />
geführt. Die Ordnungspolitik setzt in der Sozialen Marktwirtschaft die Rahmenbedingungen.<br />
Deren oberstes Ziel muss sein, dass Bürger und Unternehmen ihre<br />
produktiven Kräfte entfalten und ihr Eigentum sichern können. Dabei ist es eine<br />
Daueraufgabe des Staates, diesen Ordnungsrahmen den gesellschaftlichen und<br />
wirtschaftlichen Entwicklungen anzupassen und zu verbessern. Wir verfolgen eine<br />
Wirtschaftspolitik, die auf Stetigkeit, Solidität und Verlässlichkeit ausgerichtet ist<br />
und mit der richtigen Ausrichtung aus Ordnungs-, Steuer-, und Innovationspolitik<br />
entschlossen handelt, auch international und auf europäischer Ebene.<br />
In der jetzigen Situation gilt es, den Einbruch des wirtschaftlichen Wachstums so<br />
schnell wie möglich zu überwinden und zu einem neuen, stabilen und dynamischen<br />
Aufschwung zu kommen. In der außergewöhnlichen Situation, in der sich<br />
die deutsche wie die internationale Wirtschaft befindet, dürfen das Vertrauen der<br />
Bürger und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen jetzt nicht durch Entzug<br />
von Kaufkraft höhere Belastung der Arbeitskosten und Kürzungen bei öffentlichen<br />
und privaten Investitionen gefährdet werden. Dies wäre auch im historischen<br />
Maßstab ein schwerer Fehler. Die Koalition wird vielmehr auf diese Herausforderung<br />
mit einer Strategie der Stärkung und Verlässlichkeit antworten. Sie beruht auf<br />
drei zentralen Ansätzen:<br />
• Wir werden erstens die Motivation und Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmer<br />
und Arbeitgeber in unserem Land schnell und deutlich stärken, indem<br />
wir sofort damit beginnen, die Steuern zu senken, bürokratische<br />
Hemmnisse abzubauen und mehr Anreize zu schaffen, damit sich reguläre,<br />
sozialversicherungspflichtige Arbeit in allen Bereichen lohnt. Wir werden die<br />
Quellen des Wachstums für morgen in den Mittelpunkt stellen, dies betrifft<br />
insbesondere Bildung und Forschung und neue Technologien, Produkte<br />
und Dienstleistungen. Hier entscheidet sich mehr als an anderen die langfristige<br />
Zukunftskraft Deutschlands.<br />
• Wir werden zweitens einen nachhaltigen Kurs der Sparsamkeit, der Transparenz<br />
der öffentlichen Finanzen und der verlässlichen Konsolidierung der<br />
öffentlichen Haushalte verfolgen. Die finanziellen Folgen des Wachstumseinbruchs<br />
werden wir nicht ungeschehen machen können. Wir sind allerdings<br />
überzeugt, dass wir sie durch die Kombination aus nachhaltigem<br />
Wachstum und kluger Sparsamkeit schrittweise abtragen und in den kommenden<br />
Jahren neue Stärke für unser Land gewinnen können.<br />
• Wir werden drittens in der schwierigen Phase, in der der Arbeitsmarkt, die<br />
Unternehmen und die Banken noch die unmittelbaren Folgen der Finanz-<br />
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