C.PfarrarchiveA uf die Archive der Pfarreien des Generalgouvernements in diesem allgemeinen Überblick im Einzelnennäher einzugehen, verbietet die Planung dieses Heftes, zumal hierfür eine umfangreicheSonderveröffentlichung erforderlich ist, die indessen nur auf Grund einer genauen Inventarisationerfolgen kann.Alle Pfarreien besitzen — je nach ihrem Alter, ihrer Bedeutung und dem Erhaltungszustand ihrerDokumente und Akten — grössere oder kleinere Archive, mindestens aber Matrikelbücher, diez. T. bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen, soweit diese älteren Kirchenbücher nicht — wieim Vorstehenden wiederholt angedeutet — an Konsistorial-, Diözesan- oder andere kirchliche,städtische und staatliche Archive abgegeben worden bezw. dort deponiert sind.Hier sei aber wenigstens auf zwei Pfarrarchive aufmerksam gemacht, die für die <strong>deutsche</strong> Forschungvon besonderer Wichtigkeit sind.Archiv der Marienkirche in KrakauDas für <strong>deutsche</strong> Belange ausserordentlich ergiebige Archiv der Marienkirche in Krakau reichtmit seinen 201 Originalurkunden bis zum Jahre 1304 zurück311). Als Hauptkirche der ehemaligen<strong>deutsche</strong>n Gemeinde Krakaus enthalten die Matrikelbücher (seit 1548'bezw. 1578)312), die Visitationen,Kirchenrechnungen und Parochialakten wertvolle historische Nachweise für die Geschichtedes Deutschtums in Krakau. Das in 4 grossen und festen Schränken im'fVikariatsgebäude untergebrachteArchiv der Marienkirche313) kann im Benutzerraum des Stadtarchivs durch Vermittlung der<strong>deutsche</strong>n Archivverwaltung benutzt werden314).Archiv der evangelisch-augsburgischen Gemeinde in WarschauGleich wichtig für die <strong>deutsche</strong> Forschung ist das Archiv der evangelisch-augsburgischen Gemeindein Warschau. Während deren Kirche bei der Beschiessung der ehemaligen polnischen Hauptstadtvöllig vernichtet wurde, blieb das Archiv im Gemeindehaus neben der Kirchenkanzlei unbeschädigt.Aus den von 1653 bis zur Gegenwart erhaltenen Akten, in denen die <strong>deutsche</strong> Sprache bis indas 19. Jahrhundert vorherrscht, dürfte sich die Geschichte dieser <strong>deutsche</strong>n Gemeinde Warschausim wesentlichen herausarbeiten lassen.3U) 73 Pergamenturkunden der Marienkirche seit dem Jahre 1294 und 44 Bücher seit dem 14. Jahrhundert befindensich im Krakauer Stadtarchiv, da die Stadt Krakau bis zum Ende des 18. Jahrhunderts das Patronat dieser (1226 gegründeten)K irche besass.312) D ie Personenstandsregister der ehemaligen W ojew odschaft bezw. der Stadt Krakau wurden von den zuständigenPfarreien, die jüdischen bei den R abbinaten geführt. Für die Zeit von 1797— 1855 hatten die Pfarreien und Rabbinatezivilrechtliche Funktionen und führten die Register in doppelter Ausfertigung. D ie Ausfertigung II der Krakauer Matrikelbefindet sich im Stadtarchiv. — T. Syganski, Z daw nych m etryk kosciola M ariackiego. Lem berg 1911.313) Dies grösste Pfarrarchiv im ehemaligen Polen ist zuletzt (1916) von E. Dlugopolski geordnet und inventarisiertworden. Die Ordnungsarbeiten wurden neuerdings von M. von Friedberg weitergeführt. — Ausser den oben genannten201 Pergamenturkunden (1304— 1885) besteht das A rchiv aus 121 Aktenfaszikeln (Allgem eine Angelegenheiten1226— 1837; Bau- und Restaurierungssachen 1624— 1837; Dotierungen des Archipresbyters 1429— 1893, des Sakristeiverwalters1441— 1887, der Prediger, Vikare und Altaristen 1429— 1884; Brüderschaften und Spitäler 1487— 1846;Kirchenfonds 1391— 1892; Pfarrsachen 1710— 1904) und 706 Büchern (Visitationen und Inventare 1590— 1848; Privilegienkopiare1327— 1790; Rechnungen verschiedener Fonds 1634— 1872; Kirchenrechnungen 1672— 1894; Messfundationen1746— 1895; M atrikelbücher 1548— 1896; Jura stolae 1756— 1890; Einreichungsprotokolle 1872— 1903).3U) E. Dlugopolski, K atalog archiwum kosciola N. P. Marii w Krakowie. Krakau 1916 ( = Teka Grona konserw. Gal.Zach. V I). — D udik a. a. O. S. 49— 51. — Chwalewik I, 188. — Nauka Polska X I I , 22.Zur Geschichte der Marienkirche vgl. M. v . Friedberg, Zalozenie i pocz. dzieje kosciola N. P. Marii w Krakowie. RocznikKrakowski X X I I (1929) - R . B ^kow skiu. B. Szyszko-Bohusz, K osciol N. P. Marii w Krakowie. Bibi. Krak. 46 (1913).89
In diesem Archiv befindet sich auch das älteste evangelisch-augsburgische Kirchenbuch des DistriktsWarschau, das der jetzt ins Altreich umgesiedelten Gemeinde Wengrow, das 1692 vonPastor Grabovius begonnen wurde und für die Geschichte des Deutschtums in Warschau und Umgebungnach der kürzlich darüber erfolgten Veröffentlichung von besonderer Bedeutung ist, zumaldie Warschauer evangelische Gemeinde vor Erbauung ihres eigenen Gotteshauses „sich zu Wengrowhielt, und die Pastoren der Gemeinde in Wengrow gleichzeitig auch die Seelsorger der W arschauerEvangelischen waren“ 315).Die Kirchenbücher der <strong>deutsche</strong>n evangelisch-augsburgischen Gemeinden der Distrikte Lublinund Warschau-Ost, aus denen im Herbst 1940 alle Volks<strong>deutsche</strong>n in das Reich umgesiedelt wordensind, befinden sich z. Zt. in der genannten Krakauer Sippenstelle, wo für ihre sachgemässeAufbewahrung und Auswertung Sorge getragen ist.Das älteste in der Sippenstelle befindliche Kirchenbuch ist das der evangelisch-augsburgischen GemeindeLublin, das im Jahre 1760 in dem benachbarten Piaski-Luterskie begonnen wurde316).Die Herausgabe eines Verzeichnisses aller im Generalgouvernement vorhandenen Personenstandsregister,deren Bestand im Polenfeldzug 1939 verhältnismässig wenig gelitten hat, wird seitens derSippenstelle vorbereitet. Zu erfassen sind dabei — einschliesslich der Personenstandsregister derchristlichen Sekten, der Dissidenten und Juden — die Bestände von nahezu 3000 matrikelführendenStellen317).Die Duplikate der Personenstandsregister befinden sich im ehemaligen kongresspolnischen Teilin den Hypothekenarchiven bei den Gerichten, im ehemaligen österreichischen Teil Polens vorwiegendbei den bischöflichen Ordinariaten bezw. den Kreishauptmannschaften.Die Duplikate der Kirchenbücher der Stadt Warschau 1808— 1938 sind im Zivilstandsarchivim Zentraljustizpalast (Leszno 53/55) vereinigt. Nach der dort durch Herrn Dr. Föhl vom Reichsamtfür Sippenforschung im November und Dezember 1939 in Verbindung mit der <strong>deutsche</strong>n Archivverwaltungdurchgeführten Ordnung und Neuaufstellung des Bestandes ist die Auskunftserteilungdurch die mit diesem Archiv verbundene Urkundenstelle bereits seit Ende 1939 im vollenGange318).Die Urkundenbeschaffung von sämtlichen Matrikelstellen des Generalgouvernements für ReichsundVolks<strong>deutsche</strong> sowie für Ausländer wird durch die Urkundenbeschaffungsstelle der AbteilungInnere Verwaltung in der Regierung des Generalgouvernements vorgenommen. Massgebend sindhierbei die Richtlinien der Bekanntmachung über die Beschaffung von Personenstandsurkundenaus dem Generalgouvernement vom 15. April 1940 — Verordnungsblatt GGP. II, S. 233319).(Fortsetzung folgt).316) Über dies mit Ausnahm e einiger weniger lateinischer Eintragungen deutsch geführte Kirchenbuch, das einenZeitraum von rund 100 Jahren um fasst, gibt Dr. Schellenberg in den W arschauer Kulturblättern (O ktober 1940) einenersten Überblick unter dem Titel: „D as älteste evangelisch-augsburgische K irchenbuch des Distrikts W arschau“ , deran anderer Stelle eine erschöpfende Veröffentlichung folgen soll.316) Vgl. W . Föhl, Deutsches Schicksal am Bug. „V orfeld“ , Schulungsblätter für Nationalsozialisten im Generalgouvernement1940, 2. Folge.317) Über die Arbeit der Sippenstelle wird dem nächst eine ausführliche Abhandlung von H . B uja in der Zeitschrift„Fam ilie, Sippe, V olk“ erscheinen.3l>) V gl. hierzu die Ausführungen im H eft 1 des 2. Jahrganges dieser Zeitschrift S. 38.axs) Vgl. W . Föhl, D ie Urkundenbeschaffungsstelle beim A m t des Generalgouverneurs in Krakau. „Fam ilie, Sippe,V olk“ . 1940, H eft 7.90
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ERRICHTUNG DES NIKOLAUS KOPERNIKUS-
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ewusst. Als er nach seinem Studium
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Die Beleihung mit einem Kanonikat u
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DAS DOKTOR-DIPLOM DES NIKOLAUS KOPE
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