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viertei jahresschrift dfs instituts iur deutsche ostarbeit krakau

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B U C H B E S P R E C H U N G E NKarl C. von Loesch, Die Verlustliste des Deutschtumsin Polen. — Berlin: Verlag Junker und Dünnhaupt 1940.80 Seiten.Im Rahm en der Forschungen des Deutschen AuslandswissenschaftlichenInstituts in Berlin, herausgegebenvon Prof. Dr. Six, erschien als Band 2 der AbteilungVolkstum skunde „D ie Verlustliste des Deutschtum s inPolen“ von Karl C. von Loesch. D er gründliche Kennerder europäischen Volkstumsfragen und langjährige D o­zent der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin,selbst ein Sohn des <strong>deutsche</strong>n Ostens, gibt hier einengedrängten Ü berblick über die zahllosen Rechtsbrüche,Verfolgungen, Schikanierungen und Gewalttaten, diedie <strong>deutsche</strong> Volksgruppe im polnischen Zwischenstaateerleiden musste. Es war nützlich, jetzt einmal die langeListe der polnischen Sünden gegen das Deutschtumzusammenzustellen, waren doch in den letzten fünfJahren v or dem Kriege im Zusammenhang m it den<strong>deutsche</strong>n Bemühungen um eine Verständigung m itPolen viele polnische Rechtsbrüche stillgeschwiegenworden und die älteren Datum s in der Vorstellungsweltder <strong>deutsche</strong>n Öffentlichkeit vielleicht schon etwasverblasst. Es ist auch nützlich, die oft nur allgemeinvorgebrachten Anklagen gegen die polnische Politik der<strong>deutsche</strong>n Volksgruppe gegenüber wieder einmal inconcreto zu behandeln. Dam it reiht sich die Broschürein den geistigen K am p f gegen die englische Lügenpropagandaein, die alle <strong>deutsche</strong>n Berichte über denLiquidationsprozess des Deutschtum s in Polen als E r­findungen oder Übertreibungen bezeichnete, obw ohl —namentlich vor 1933 — auch zahlreiche Engländer vonRang schwere Verfehlungen der polnischen Regierungengegen ihre Minderheiten festgestellt und gegeisselt hatten.Loesch zitiert deshalb auch öfters solche engüschenStimmen. Er zeigt, wie Polen auf allen Gebieten ander Vernichtung der Deutschen gearbeitet hat, er beleuchtetderen allgemeine Rechtlosigkeit, er behandeltden Bodenraub und die anderen wirtschaftlichen B e­drängnisse und schliesslich die schikanöse Sprach- undSchulpolitik. In aller Deutlichkeit besteht er auf derUnfähigkeit Polens, Ordnung und Gerechtigkeit in diesemRaum herzustellen und zu gewährleisten, welcheTatsache ja die moralische Voraussetzung für die <strong>deutsche</strong>Schutzherrschaft über das polnische Kerngebietbildet. So schätzt er, dass die Zahl der Volks<strong>deutsche</strong>nin Polen im Jahre 1919 auf etwa 3% Millionen zu beziffernwar, während sie 1931 nur noch etwas über1 Million betrug. H ätte sich dagegen die <strong>deutsche</strong> V olksgruppeungestört entwickeln können, so hätte sie indiesem Jahre annähernd 4 Millionen betragen müssen,d. h. die Polen haben es fertiggebracht, das Deutschtumin ihrem Lande in 12 Jahren um 7 5 % zu dezimieren.Loesch trifft auch die grundlegende Feststellung,dass die Übernahme der Verpflichtungen aus dem sog.Minderheitenschutzvertrag vom 28. Juni 1919 völkerrechtlichdie unabdingbare Voraussetzung für die Ü berlassungder <strong>deutsche</strong>n Ostgebiete an Polen war. DaPolen durch seinen K ündigungsakt v om 15. 9. 1934seine Pflicht zur dauernden Einhaltung des Vertragesverletzt und seine Minderheiten aufs schändlichste behandelthat, hat es selbst die Voraussetzung für denDauerbesitz dieser Gebiete weitgehend zerstört.Dr. Gerhard Brauns, KrakauEugen Oskar Kossman, Die deutsch-rechtliche Siedlungin Polen. Dargestellt am Lodzer R aum . — Ost<strong>deutsche</strong>Forschungen, B d. 8. — Leipzig: Verlag S. H irzel 1937.233 Seiten, 3 Textabbildungen und 5 teils mehrfarbigeK arten.Das Erscheinungsjahr vorliegender U ntersuchung liegtzwar schon etwas zurück; jed och verlangt es die grundsätzlicheBedeutung der A rbeit für die Siedlungsforschungim Generalgouvernem ent, dass sie an dieser Stellebesprochen wird. Als Untersuchungsgebiet wurde derR aum um Litzm annstadt gewählt, der v on vier B lätternder K arte des westlichen Russlands 1:100000 um ­fasst wird. D ie kiesigen und sandigen Aufschüttungenmehrerer Endm oränenketten der W artheeiszeit querendas H ochflächengebiet, so dass bessere Lehm böden sichim wesentlichen nur beiderseits des oberen Ner und derBzura hinziehen. D en H auptteil der Bodenkrum e bildetschwachlehm iger Sand, daneben auch leichter Sand. Imeinzelnen ist die Verbreitung der B öden stark wechselnd,und nur verhältnismässig kleine Flächen sind v on annäherndgleicher Beschaffenheit. Dem entsprechend war dieälteste Siedlung recht verstreut. H ierbei wird von K .nicht v on der B odenart auf das A lter der Siedlung geschlossen,sondern vielm ehr durch die geschichtlich erweisbarenalten Siedlungsräume gezeigt, dass die früheLandnahm e auf dem Gebiet der besseren B öden erfolgte.D ie ältesten Siedlungen waren der erbliche Besitz alterpolnischer Freibauern, die mehr und mehr verarm ten,deren Land sich allm ählich stärker durch Zuwachs bevölkerte,denen durch die polnischen Rechtsverhältnisseeine Erschliessung eigener neuer Siedlungsräume unterbundenwar und deren D örfer auch heute noch den Charaktervon Form relikten tragen. Den alten Siedlungsräumengegenüber stand die im wesentlichen unbewohnteLandschaft der H eidewälder, die der Landesherr späterals seinen Besitz betrachtete, hier n och im MittelalterLand an den neuen H ofadel und geistliche Institute vergabund dam it zugleich die M öglichkeit schuf, unterden <strong>deutsche</strong>n R echtsnorm en Neuland zu erschliessen.Diese deutschrechtliche Siedlung war nach K . bis gegenAusgang des 13. Jahrhunderts von deutschblütigen K o ­lonisten getragen. Erst dann hatte es sich durchgesetzt,dass auch Polen unter gleichen Bedingungen zur Ansiedlungkom m en konnten. D er Siedlungsprozess erfasstenicht nur geschlossenes Neuland, sondern form te auchältere W ohngebiete durch Zusammenlegung kleiner A ltsiedlungenum. Gleichzeitig wuchsen die ersten eigentlichenStädte unter <strong>deutsche</strong>m Rechtseinfluss und unterM itwirkung <strong>deutsche</strong>r Menschen heran, und zwar nicht125

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