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viertei jahresschrift dfs instituts iur deutsche ostarbeit krakau

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Karl Lukas Hübel in der Piaristen-Kirche zu Lubieszow (1762— 65)52), die Deckenmalereien vonPiltz in Krakau53) sind nur mehr oder minder zufällig herausgegriffene Beispiele aus der Fülle desnoch zu Erforschenden. Unsere Darstellung muss sich deshalb im Folgenden auf die bescheidenere,aber doch würdig vertretene Tafelmalerei beschränken.Unter den sächsischen Königen treten <strong>deutsche</strong> Tafelmaler noch nicht besonders hervor. Der DresdenerHofmaler Louis de Silvestre kann ja nur indirekt der <strong>deutsche</strong>n Kunst zugerechnet werden.In allen polnischen Schlössern begegnen dem Reisenden die prunkvoll repräsentativen BildnisseAugusts des Starken und später seines Sohnes Augusts III. von der Hand dieses gebürtigen Franzosen.Auch Canaletto, der von Dresden aus Polen bereiste und reizvolle Veduten vor allem ausWarschau geschaffen hat54), ist ja nicht eigentlich ein <strong>deutsche</strong>r Künstler. Eher schon darf der inUngarn geborene, in Deutschland gebildete Adam Manyoki in den <strong>deutsche</strong>n Kunstkreis einbezogenwerden. Von 1717— 23 und dann wieder von 1738— 56 war er Dresdner Hofmaler. Das Bildniskabinettdes Schlosses Lazienki in Warschau bewahrt von ihm eine Reihe reizvoller Bildnissesächsisch-polnischer Fürsten und Fürstinnen55). Auch polnische Adlige hat er porträtiert; bekanntist sein Kinderbildnis des jungen Grafen Sulkowski56).Vor kurzem ist darauf hingewiesen worden, dass damals <strong>deutsche</strong> Malerei in beträchtlichem Umfangauch durch den Kunsthandel nach Polen eingeführt wurde67).An der elegisch-schönen Blüte der Kunst unter Stanislaus August ist dann in der Malerei vor allemWien beteiligt. Bacciarelli, der Hofmaler des Königs, ist zwar in Italien geboren, hat aber seineSchulung wesentlich in Dresden und Wien erhalten. Seine allegorischen Bilder im WarschauerSchloss und im Palais Lazienki58), seine in unzähligen Wiederholungen begegnenden Bildnisse desKönigs dürfen deshalb durchaus in den Kreis der deutsch-mitteleuropäischen Malerei einbezogenwerden. Von ähnlichen Schöpfungen in <strong>deutsche</strong>n Patrizierhäusern seien hier die Wandbilder imWarschauer Fuggerhause genannt.Von dem am Ende des 18. Jahrhunderts (neben Franzosen wie Norblin und Vigee-Lebrun) inPolen tätigen Deutschen sind am bedeutendsten zwei Wiener Bildnismaler: Joseph Grassi59) undJohann Christian Lampi60). Vertreter des vornehm gedämpften, spätes Rokoko und frühen Klassizismusduftig verschmelzenden Stiles der Wiener Füger-Schule, werden sie trotz der bewegtenZeiten von den polnischen Adeligen mit Aufträgen überhäuft. In polnischen Adelssammlungenwird noch manches reizvolle Werk dieser Spätkultur zu entdecken sein. Lampi ging später nachPetersburg, wo er geradezu den R uf eines Malerfürsten genoss.Aufschlussreich, aber den Rahmen dieses Überblicks sprengend wäre schliesslich eine Untersuchungdarüber, wie sich auch noch in der national betonten polnischen Malerei des 19. Jahrhunderts<strong>deutsche</strong> Einflüsse geltend machen.62) W alicki-Starzynski: S. 204.53) W alicki-Starzynski: S. 203.M) vgl. T. Sawicki, W arszawa w obrazach Bernarda Belotta-Canaletta (W arschau in den Bildern von Bernardo Be-lotto-Canaletto). W arschau 1927.“ ) vgl. B. Lazar, M anyoky-Tanulm anyok (M anyoki-Studien) in: M agyar M üveszet 1926 (II), S. 91— 101; 463— 474.66) K opera I I : S. 255.57) vgl. N. v. Holst, Sammlertum und Kunstgutwanderung in Ostdeutschland und den benachbarten Ländern bis1800. In: Jahrbuch der Preuss. Kunstsammlungen 60 (1939), S. 111— 126.58) K opera II: S. 273— 276.69) K opera I I : S. 286— 290; Taf. 45— 46.60) K opera II: S. 284— 285; Taf. 44.38

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