Die Kapitels-Codices auf Pergament und Papier sind von Polkowski177) in 8 Hauptabteilungen beschrieben:Die liturgischen Handschriften (Nr. 1— 61) enthalten 10 Missale, 7 Pontifikale und7 Ceremoniale, 4 Psalter, 4 liturgische Bücher, 20 Antiphonare, Graduale, Kancionale und Musikhandschriften178).Als Pergamentcodices von seltener Schönheit und grösserem wissenschaftlichenWert sind 21 Bände (Nr. 62— 83) verzeichnet. Die ehemals wesentlich reichhaltigere Abteilung„Kanonisches Recht“ weist heute noch 20 Bücher (Nr. 84— 104) auf. Unter „Theologie“ sind 34Bände (Nr. 105— 138) beschrieben und als Homilien, Predigten, Heiligenleben 35 Volumina (Nr.139— 173) gezählt. An Büchern der „Kirchenväter“ sind 17 Volumina (Nr. 174— 189), an Dlugosz-Handschriften 17 Bände (Nr. 190— 207) und an Miscellanea 23 Stücke (Nr. 208— 231) nachgewiesen,zu denen u. a. der berühmte Emmeraner Kodex der Evangelien aus dem 11. Jh. gehört, der ausder 1803 aufgehobenen Benediktinerabtei St. Emmeran in Regensburg stammt (vgl. die beigegebeneAbbildung daraus nach S. 80)179).Die Kapitelsmatrikel („Acta Actorum“ ) reicht — ohne Unterbrechung — von 1438 bis zur Gegenwart.Es sind darin nicht nur die Kapitelssitzungen, sondern auch alle Angelegenheiten verzeichnet,die sich auf die Domkirche, das Bistum, den bischöflichen und Kapitelsbesitz, die Tätigkeitder Bischöfe, Prälaten und Kanoniker sowie auf den Anteil beziehen, den die Kapitelsmitgliederin den Provinzial- und Diözesansynoden, in Angelegenheiten des Staates usw. nahmen. Für dieallgemeine Geschichte wichtig sind hier auch die Eintragungen über die Königskrönungen und bedeutenderenhistorischen Ereignisse, ferner die Notizen, die sich auf die Sejme und Persönlichkeitenbeziehen, die in der Verwaltung des Staates und in der Politik eine Rolle gespielt haben.Hervorgehoben seien auch die Kopiare der Kapitelskorrespondenzen mit Monarchen, Bischöfen,Kapiteln usw. in politischen und kirchlichen Angelegenheiten, die besonders im 16. Jahrhundertgeführt wurden180).Die nähere Beschreibung dieser und anderer Bestände sollte der (bisher nicht erschienene) 2. Teildes Katalogs des Kapitelarchivs bringen.An Büchern bischöflicher Kirchenvisitationen181) in der ganzen Krakauer Diözese sind 68 vorhanden.Die älteste und interessanteste ist die des Bischofs Padniewski vom Jahre 1565— 1570, dieumfangreichste die des Bischofs Radziwill (17 Vol.), die 3 Jahre dauerte und die Kirchen der ganzenKrakauer Diözese behandelt. Auch die übrigen Kirchen Visitationen aus dem 17. und 18. Jahrhundertenthalten ein ungemein reiches kirchliches Material über den Zustand der Krakauer Diözese.Weitere Bände der Kirchenvisitationen (rund 60 Volumina) befinden sich im bischöflichenArchiv im Konsistorium. Beide Reihen ergänzen sich natürlich.Da die Krakauer Diözese sich auch vor dem Kriege auf reichs<strong>deutsche</strong>s Gebiet erstreckte (KreisePless und Beuthen) und naturgemäss den grössten Teil des jezt zum Regierungsbezirk Kattowitzgekommenen Gebietes der ehemaligen Wojewodschaft Krakau umfasst, ist dieses geistliche Archivauch für die <strong>deutsche</strong> Forschung von grösster Bedeutung. Es befinden sich darin — ausser dembereits genannten grossen Urkunden- und Handschriftenbestand — auch umfangreiche Aktenüber den ehemaligen weltlichen Besitz des Domkapitels und des Bischofs.177) K atalog r§kopisow a. a. O. S. 24—-168.178) Diese 61 Handschriften enthalten ein sehr reiches Material zu Studien über die liturgischen Bücher vor ihrer allgemeinenReform , ein Quellenmaterial, das bisher fast unbearbeitet ist.17°) Vgl. J. Polkowski, K atalog r g k o p is ö w ... S. 139 ff.18°) Instruktionen an die Kapitelsdelegierten zum apostolischen Stuhl, zum K önig, Erzbischof, an die Bischöfe, K apitel, päpstlichen Nuntien, zu Synoden, Particularconventen und Versammlungen. Die Gesandtschaftsberichte bildenein ausserordentlich reichhaltiges Material zur K irchen- und politischen Geschichte des 16. Jahrhunderts, das bishernoch fast unerforscht ist.181) Sie enthalten ausser den Visitationsprotokollen oft auch Gründungsurkunden und Inventare der Kirchen.65
Das Archiv der Pabianice- Güter bei Litzmannstadt, die jahrhundertelang dem Krakauer Domkapitelgehörten, setzt sich aus 75 Volumina und einer Menge loser Akten zusammen; darunterbefinden sich die Bücher der Visitationen und Revisionen der bischöflichen Güter, die seit 1496systematisch bis zu ihrem Verlust im Jahre 1796 durchgeführt wurden, ferner Register der jährlichenEinkünfte aus diesen Gütern seit 1539, Summarien derselben, Pachtkontrakte, Verwaltungs-und Wirtschaftsrechnungen usw.182).Zur Abteilung der Inventare und Revisionen der bischöflichen Güter gehören 32 Bände. Der ältestedavon ist ein Verzeichnis aller Güter des Krakauer Bistums vom Jahre 1536, das jede einzelneHerrschaft unter Aufzählung der betr. Einkünfte beschreibt. Ein anderes, umfangreicheresInventar (500 Seiten Folio) vom Jahre 1645 enthält eine auszugsweise Beschreibung der bischöflichenGüter aller Herrschaften in historischer, geographischer und wirtschaftlicher Hinsicht. DerBand der bischöflichen Einkünfte und Ausgaben vom Jahre 1683 (800 Seiten Folio) ist eine besonderswichtige Quelle zur Wirtschafts- und Verwaltungsgeschichte183).Noch nicht ermittelt werden konnten184) eine nach der Literatur im Domkapitelsarchiv ehemals vorhandeneBeschreibung des Fürstentums Sewerien vom Jahre 1630 sowie andere Akten, die sichauf den Kauf dieses Fürstentums, dessen Freiheiten und Rechte beziehen185).Da das von Herzog Wenzel von Teschen-Beuthen im Jahre 1442 für 6000 Mark Silber an den KrakauerBischof Zbigniew Oiesnicki verkaufte Fürstentum Sewerien (in den heute zu Schlesien zurückgekehrtenKreisen Zawiercie und Bendzin186), nach dem die Krakauer Bischöfe in der Folge denFürstentitel führten, bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts bischöflicher Besitz blieb, sind diedieses Gebiet betreffenden Regierungs- und Verwaltungsakten in das geistliche Archiv gekommen.182) Im Jahre 1496 bestanden diese Güter aus 2 Städten, 34 Dörfern und 10 Vorwerken. In der E poche der preussischenVerwaltung nach der Teilung Polens waren es 2 Städte, 51 Bauerndörfer und 20 Vorwerke.183) E r ist nicht nur für die Geschichte der Preisbildung der einzelnen Bedarfs- und Verkaufsartikel wie für die Verwaltungeines grossen und weitverzweigten Herrschaftsbesitzes dieser E poche von allgemeinem W ert, sondern auchfü r den Nachweis des Silber-, Blei- und Eisenbergbaues, von Eisen- und Glashütten, Hämmern, Papierfabriken,Bienenzucht, Fischerei, Gartenbau, Tierhandlung und Getreideverschiffung auf eigenen Kähnen nach Danzig und inmannigfacher anderer Richtung für den Spezialforscher von grösser Bedeutung, da er ein noch unbearbeitetes Materialenthält.184) W egen der Unbeheizbarkeit und grossen K älte der Archivräum e konnte die Neuordnung des Domkapitelarchivsbisher nur in den M onaten Mai bis N ovem ber 1940 an einzelnen W ochentagen durch die Deutsche Archivverwaltungin Verbindung m it dem Domkapitelsarchivar Professor Dr. G le m m a vorgenom m en werden. Sie wird im Som mer1941 zu Ende geführt werden.186) V gl. P o lk o w s k i, Sprawozdanie a. a. O. S. 11: „Status et conditio ducatus Severiensis oppidorum , villarum,incolarum etc. ex originalibus pargameneis descriptarum per me Stanislaum K aniecki plebanum in Chruszczobrod.Anno D ni 1630.“ — „D e consuetudinibus et observationibus ducatus Severiensis.“ — „L andfrid albo konstitucyeksi?stwa Siewierskiego od r. 1552.“ — „D e ducatu Severiae C hronicon...“ und andere A kten zur Geschichte diesesFürstentums.18e) Vgl. C. Grünhagen und H. Markgraf, Lehns- und Besitzurkunden Schlesiens. B d. I (1881), S. 202; Bd. II (1883),S. 625— 38. — M. Dzieduszycki, Zbigniew Oiesnicki. Krakau 1854. Bd. II, 162— 178, X I I I — X X X . — St. Kutrzeba,Ustroj sgdowy ksi^stwa siewierskiego w wiekach srednich. (Studia do historii sgdownictwa w Polsce. Seria I, Lemberg1901, S. 55— 58). — H. Polaczkow na, Szlachta na Siewierzu Biskupim w latach 1442— 1780. Lem berg 1913 (R ocznikiTow. Heraldycznego we Lwowie, Bd. IV ). — J. W isniewski, D iecezja cz^stochowska. M ariowka 1936 (u. a. M onographiender Kirchen im Fürstent. Sewerien). — Zur Kunst- und Denkmälergeschichte des Fürstentums Sewerien vgl.Sprawozdania kom isji do badania historii sztuki w Polsce. Krakau 1891— 1912. Bd. III— V III. — T ygodnik Illustrowany1860 u. 1880. — M. W alicki, Sprawa inwentaryzacji zabytkow w dobie Krolestwa Kongresowego (1827-1862).W arschau 1931, S. 165 und das Bild Nr. 34. — Bron i barwa. W arschau 1938 V , 73. — Zur Bibliographie vgl. K . u. S.Estreicher, Bibliografia Polska, Krakau 1930. Bd. X X V I I I , 84— 85. — Zahlreiche M onographien zur Ortsgeschichtedes Fürstentums Sewerien auch bei M. Kantor-M irski, Z przeszlosci Zagl^bia Dgbrowskiego i okolicy. 2 Bde (Sosnowitz1931 u. 1932). — V on <strong>deutsche</strong>r Seite W . Krause, Übersicht über die geschichtliche Entwicklung des HerzogtumsSewerien. Schles. Geschichtsblätter 1941. S. 1— 7.66
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