Teil noch jeder Ordnung, zumal hier vor der Übernahme grösser Bestände zunächst meistkeine Kassationen nach archivalischen Grundsätzen stattgefunden hatten.Nachdem seit Anfang 1940 die Archivaufgaben des ehemaligen Stadtpräsidenten dem Leiterdes Archivamtes beim Distrikt Warschau übertragen sind und eine neue Personalbesetzung desStadtarchivs veranlasst worden ist, wird der Auf- und Ausbau des Stadtarchivs auf Grundeines umfassenden Ordnungsplanes nunmehr durchgeführt. Während im Aktenspeicher durchKassation gewisser für die Aufbewahrung nicht geeigneter Aktengruppen der erforderlicheRaum geschaffen wird, erfolgt zugleich die planmässige Erfassung der bei den städtischen Ämternin reicher Fülle befindlichen wesentlichen und archivreifen Akten.Das Warschauer Stadtarchiv umfasst zur Zeit also eine sehr grosse Zahl von Akten, die seit 1816in den städtischen Registraturen Warschaus und denen der eingemeindeten Vorstädte entstandensind. Für Volks<strong>deutsche</strong> Forschungen kommt dieses Archiv, zumal sich auch die Standes-und Einbürgerungslisten Warschaus im staatlichen Hauptarchiv befinden148), nur sehr beschränktin Betracht. Die zufliessende <strong>deutsche</strong> Bevölkerung Warschaus konnte zudem in den WarschauerStadtakten, die seit 1870 überwiegend in russischer Sprache geführt wurden, nur verhältnismässiggeringe Spuren hinterlassen, da die Industrie- und Volkstumsfragen von der Kommissiondes Innern und von den Polizeibehörden geregelt wurden, deren Akten im Staatsarchiv zu suchensind.Um so grösser muss aber das Interesse der Stadt Warschau und der Verwaltung des Generalgouvernementsdaran sein, dass in einem wohlgeordneten Warschauer Stadtarchiv ein Instrumenterwächst, das in allen wesentlichen auf die Vergangenheit der Stadt zurückgreifenden Rechts-,Verwaltungs- und Kulturfragen zuverlässige und erschöpfende Auskunft zu geben vermag.LublinVom Stadtarchiv Lublin149) — soweit man von einem solchen als besonderer städtischer Anstaltsprechen kann — sind die mehr als 200 Pergamenturkunden im Tresor der Stadtkasse sicherund geordnet untergebracht150). Die städtischen Altregistraturen befinden sich dagegen ausMangel an geeigneten geschlossenen Magazinräumen an 6 verschiedenen Stellen. Nur ein Teil dieserArchivalien ist bisher durch Findbücher erschlossen bzw. verkartet worden.148) Die Bürgerbücher W arschaus im H auptarchiv enthalten ab 1671 Angaben über B eruf und H erkunftsort der zumBürgerrecht zugelassenen Personen. Eine wichtige Quelle für die W arschauer Einwanderung sind die dort ebenfallsbefindlichen Akten der Marschälle. — Für die Geschichte des Handwerks sind die älteren Innungsakten im H auptarchiv,die der 2. H älfte des 18. und die des 19. Jahrhunderts bei den einzelnen Innungen selbst zu suchen. D ie Satzungender Bäcker, Böttcher, Fischer, Handschuhmacher, H utm acher, Sattler, Nagelschmiede, Schornsteinfeger,Schuhmacher, Seifensieder, Seiler und Stellmacher des 18. Jahrhunderts sind deutsch geschrieben. V gl. H. H opf,Quellen zur <strong>deutsche</strong>n Ostwanderung in den W arschauer Archiven.(Jahrbuch der H auptabteilung W anderforschungund Sippenkunde des Deutschen Ausland<strong>instituts</strong> in Stuttgart B d 5: „ R u f des Ostens“ (1940), S. 280 — 284.„U nter den neueren A kten sind die A kten der Städtischen Gaswerke 1856— 1918 bemerkenswert. Sie sind ein hervorragendesDenkm al für die Stärke des <strong>deutsche</strong>n industriellen Einflusses in W arschau. Die A kten setzen m it dem Jahre1856 ein; sie sind bis in die polnische Zeit hinein deutsch geschrieben. D ie W arschauer Verwaltung war nur eine A bteilungder Zentralverwaltung des Unternehmens, das sich in D e s s a u befand (521 B ände)“ . (B ericht des Archivam tesW arschau vom 3. 12. 40).V on allgemeinerem Interesse sind die Volkszählungsakten v om Jahre 1829, die neben der K onfession auch die Volkszugehörigkeitberücksichtigen.149) Vgl. J. Riabinin, Materialy do historii miasta Lublina 1317— 1792. Lublin 1938. (V orw ort X X V — X X X I ). —A. W adowski, K oscioly Lubelskie (K rakau 1907) Bd. 1 (besonders Anm . 2 zu S. 4). — Nauka Polska V II (1927), S. 35.15°) Beginnend m it der Stadtgründungsurkunde Lublins zu Magdeburger R echt vom Jahre 1317. Vgl. die Reproduktiondieser Urkunde im H eft 1/1941 dieser Zeitschrift nach S. 40.55
D e p o n ie rte S ta d ta r c h iv eAbgesehen vom ehemaligen Galizien sind die älteren städtischen Archivalien (Urkunden undBücher) im Warschauer Hauptarchiv bzw. im Lubliner Staatsarchiv zentralisiert worden.Eigentliche Stadtarchive sind in diesem Gebiet also nicht vorhanden, wenn auch grössere Ortewie Kielce151), Radom, Petrikau, Sandomir152), Tomaschow, Tschenstochau153) usw. meist sehr mangelhaftgeordnete, bebelfsmässig untergebrachte und kaum weiter als bis in den Anfang des 20. Jahrhundertszurückreichende Altregistraturen besitzen. Durch Unachtsamkeit und durch die Kriegsereignisseschon während des Weltkrieges ist das ältere Aktenmaterial der meisten Städte inder Regel zugrunde gegangen, zumal die Rathäuser bzw. Magistratsgebäude häufig russische,polnische und <strong>deutsche</strong> Truppenquartiere waren.S tä d tis c h e A ltre g is tra tu re n des L u b lin e r D is tr ik tsAuch die städtischen Altregistraturen des Lubliner Distrikts sind fast alle im Weltkriege, imrussisch-polnischen Kriege vom Jahre 1920 oder im Herbstfeldzug 1939 stark zu Schaden gekommen,wenn nicht ganz vernichtet worden. Ein Aktenstück aus dem 19. Jahrhundert istbei den meisten Städten eine Seltenheit. Pergamenturkunden wurden — mit Ausnahme vonLublin — nirgends festgestellt. Um so wichtiger war daher der bei der planmässigen Bereisung154)des Lubliner Distrikts gemachte Fund von 5 Stadtbüchern von Miedzyrzec aus den Jahren1558— 1671 im dortigen Pfarrarchiv, die dem Staatsarchiv zugeführt wurden, das die Zentralsammelstellealler erhaltenen Urkunden und älteren Akten und insbesondere der spätmittelalterlichenund neueren Stadtbücher des Lubliner Distrikts und damit fast ausschliesslich dieForschungsstelle für die Geschichte der Städte und Gemeinden dieses Gebietes ist.Um wenigstens eine Vorstellung davon zu geben, wie dürftig die erhaltenen Bestände städtischerAltregistraturen auch im Lubliner Distrikt sind, seien hier einige Angaben über nennenswerteArchivalien in der Verwaltung von Stadtgemeinden dieses Gebietes gemacht: Beiz, Kr. Hrubieszow(5 lfde Meter Akten), Biala-Podlaska (52 lfde Meter Akten164a), die bis in die Mitte des19. Jahrhunderts zurückgehen), Cholm (dessen ältere Akten auf Veranlassung des <strong>deutsche</strong>n Stadtkommissarszwecks Sichtung und Ordnung aus einer Schmiede kürzlich in das Rathaus geschafftwurden154b), Hrubieszow (Bevölkerungsbücher aus der russischen Zeit), Kazimierz a. W. (237Nummern deponierter Stadtakten 1820— 1939)154c), Krasnik, Kr. Janow-Lubelski (dessen völlig61) Die Archivakten der Stadt Kielce sind jetzt in das Staatsarchiv K ielce überführt worden (siehe H eft 1/1941 dieserZeitschrift. S. 42).152) D ie Altregistratur ist in einem Büroraum der Stadtverwaltung in Schränken in guter Ordnung nach einem vorliegendenVerzeichnis untergebracht. — In die O bhut der Stadtverwaltung Sandomir ist durch Eingreifen des Stadtkommissarsauch das durch den K rieg zerstreute A rchiv der ehemaligen polnischen Starostei genom m en worden.W ichtige für die laufende Verw altung erforderliche Akten (z. B. Grund- und Bauakten) sind v on der Stadtverwaltungbereits ausgesondert und geordnet worden. Ein grösser Teil des Starosteiarchivs liegt n och ungeordnet im Rathauskeller.15S) Die ältesten Akten des Stadtarchivs in Tschenstochau beginnen 1825. Das A rchiv zerfällt in 3 H auptteile: AllgemeineVerwaltungsabteilung (darin u. a. Bausachen, Brücken u. W egesachen), Finanzabteilung (darin sämtlicheKämmereisachen), Kriegspolizeiabteilung; ferner Einwohnermelderegister ab 1870. Diese Abteilungen sind z. Z. nochvon einander getrennt aufgestellt. Die Ordnung des Stadtarchivs ist in die W ege geleitet.V gl. auch K . K aczm arczyk, Dzialalnosc niem ieckiego zarzqdu archiwalnego w W arszawie 1915— 18.) Seit Februar 1940 hat Staatsarchivrat Dr. Seeberg-Elverfeldt die meisten Städte des Lubliner Distrikts aufgesuchtund überall das noch M ögliche zur R ettung und Ordnung der noch erhaltenen Altregistraturen veranlasst.154a) Stadt- und bevölkerungsgeschichtlich wichtig, zumal für den Nachweis der zahlreichen Juden.b) Die Akten (ca 70 lfde Meter) befinden sich völlig ungeordnet in einem besonderen Archivraum. Sie beginnen imwesentlichen 1919, nur wenige Akten reichen in die russische Zeit zurück. W ertvoll erscheinen die 1878 eingerichtetenBevölkerungsbücher. Bericht des Archivam ts Lublin vom 20. 2. 1941.164c) Zur Stadtgeschichte vgl. H . W iercinski, Ze starych szpargatow. W isla B d 10 (1896), H eft 1, S. 38— 53.56
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Erich Mindt und Wilhelm Hansen, Was
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