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viertei jahresschrift dfs instituts iur deutsche ostarbeit krakau

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Auch im weiteren Verlauf des 15. Jahrhunderts entstehen in Polen noch Handschriften wie dasGraduale von Lgczyca (Lentschütz) 146717) oder das für den Sohn Kasimirs IV., WladislausWarnenczyk, gemalte Gebetbuch18). Die Führung hat jedoch im 15. Jahrhundert die Tafelmalereiübernommen. Schon im 13. Jahrhundert sind Tafelbilder in Polen bezeugt19); erhaltenist davon nichts. Sehen wir von einigen problematischen Madonnenbildern ab, die vielleicht nocham Ende des 14. Jahrhunderts entstanden, so stehen wir zuerst auf festem Boden bei dem 1425datierten Epitaph des Wierzbeta (Gregor?) von Branice im Krakauer Nationalmuseum29).Ich habe an anderer Stelle schon darauf hingewiesen, dass dieses kostbare Werk einem schlesischenMeister zuzuschreiben ist, demselben nämlich, der den schönen Marientod aus Langendorf imBreslauer Diözesanmuseum schuf21). Durch das ganze Jahrhundert hindurch bleibt das Schlesischedas Grundelement der hauptsächlich in Krakau und im südlichen Polen blühenden Tafelmalerei.Im Anschluss an die Breslauer Hedwigstafel und verwandte schlesische Werke entsteht im „du-najecschlesischen“ , dem in die heutige Slowakei übergreifenden Siedlungsgebiet, eine Gruppe von Altarbildern,deren Hauptwerke der Altar von Matzdorf in derZipsund der Bartholomäusaltar vonNiedzica sind22). In stärkstem Masse strahlt dann der 1447 in Breslau geschaffene Barbara-Altarnach Osten aus. In Polen begegnen wir seinem Einfluss bei dem Altar aus der Krakauer Dominikanerkirche23),in der schönen Beweinung aus Chomranice im Diözesanmuseum Tarnow24) undnoch bei den Passionsszenen des um 1480 entstandenen Altars in Olkusch25). Hier freilich trifft erbereits mit einer späteren, lyrisch gefühlsbetonteren schlesischen Stilwelle zusammen, die in Schlesienwohl durch das Wartenberg-Epitaph von 146826) eingeleitet und innerhalb des dezimiertenBreslauer Bestandes vor allem noch durch die Bilder des Marienaltars der Elisabeth-Kirche27) vertretenwird. Im Karpatengebiet hat diese Stilwelle im Geburtsaltar der Ägidienkirche zu Bartfeld28)und der Elisabethlegende am Kaschauer Hochaltar29) sehr schöne Denkmäler hinterlassen,deren Beziehungen zu Olkusch und ähnlichen Werken in Polen noch zu erforschen sind39).Eine besondere Gruppe bilden einige Krakauer Altäre der zweiten Jahrhunderthälfte. Der ober<strong>deutsche</strong>,vor allem österreichisch gefärbte Stilcharakter, der den Dreieinigkeitsaltar von 1467im Dom31), den Altar aus Mikuszowice32), den Augustineraltar im Nationalmuseum33), den Materdolorosa-Altar (jetzt in der Marienkirche)34) kennzeichnet, hängt wohl einerseits mit jenem „ober­17) K opera I: S. 68— 73.18) K opera I: Taf. 7, A bb. 60— 62.10) Kopera I: S. 31.20) W alicki, Malarstwo polskie X V wieku, S. 59.21) Spätgotische Malerei in Polen (Mitteilungen der Deutschen Akadem ie 1940), S. 271.22) vgl. M. Csanky, A szepesi es sarosi tablakepfesteszet 1460-ig (Die Malerei in der Zips und im K om itat Saros bis1460), Budapest 1938.23) W alicki Taf. 16— 23.24) W alicki Taf. 27.26) W alicki Taf. 57— 63.26) Braune-W iese, Schlesische Malerei und Plastik des Mittelalters, Leipzig 1929, Taf. 200— 201.27) vgl. H. Lossow, Der Marienaltar in der Elisabeth-Kirche zu Breslau. In: Jahrbuch der Preuss. Kunstsammlungen1939, S. 127— 140.28) K . Sourek, K unst in der Slowakei, Prag 1939, Taf. 323— 328.29) Sourek Taf. 309— 312.30) vgl. T. Gerevich, Zwiqzki sztuki w ?gierskiej z Polsk? (D ie Beziehungen der ungarischen K unst zu Polen). In demSammelwerk „P olska a W ?g ry“ (Polen und Ungarn), Budapest-W arschau 1936, S. 123— 126.31) W alicki Taf. 28— 33.32) W alicki Taf. 34— 37.3S) W alicki Taf. 38— 44.34) W alicki Taf. 64— 71.35

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